Das EEG-Konto weist Ende November 2018 einen Guthabenstand von 3,90 Mrd. € aus. Nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber wurden im November Einnahmen von 2,145 Mrd. € dem Konto gutgeschrieben, denen Ausgaben in Höhe von 1,916 Mrd. € gegenüber standen. Daraus ergibt sich ein Monatsüberschuss in Höhe von 213 Mio. €.
Der hohe Guthabenstand ist ein Grund dafür, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr abermals sinkt. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Entwicklung der Großhandelspreise für Strom, die im laufenden Jahr deutlich über den Vorjahreswerten lagen. Je höher der Strompreis als „Marktwert“ des erzeugten EEG-Stroms ist, desto geringer ist der Abstand zum individuellen Förderanspruch des Anlagenbetreibers. Damit sinken die so genannten EEG-Differenzkosten, die von den Stromkunden über die EEG-Umlage gedeckt werden.
Die Wirkung der gestiegenen Strompreise zeigt sich sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Ausgaben, die im EEG-Konto verbucht werden. Auf der Ausgabenseite sinken die Prämienzahlungen bei gleicher Stromerzeugung. Tatsächlich ist die Stromerzeugung der EEG-Anlagen in diesem Jahr aber deutlich gestiegen, so dass aufgrund dieses Mengeneffekts auch die Summe der Zahlungen über dem Vorjahreswert liegt. Das Plus fällt nach elf Monaten mit 2,7 Prozent aber nur geringfügig aus, das Wachstum der EEG-Stromerzeugung ist im laufenden Jahr deutlich höher.
Bei den Zuflüssen auf das EEG-Konto lässt sich der Effekt der steigenden Strompreise noch genauer isolieren. Hier sind die Erlöse der nicht direkt vermarkteten Strommengen aufgeführt. Sie sind den Anlagenbetreibern zugeordnet, die einen festen Vergütungsanspruch in Form einer marktunabhängigen Einspeisevergütung haben. Im Wesentlichen betrifft das Altanlagen und Kleinanlagen im Bereich der Photovoltaik.
Die Übertragungsnetzbetreiber, die den Strom dieser Anlagen an die Strombörsen bringen, haben nach elf Monaten des Jahres 2018 insgesamt Erlöse von 1,794 Mrd. € erzielt. Das sind 37,2 Prozent mehr als die Erlöse, die im gleichen Vorjahreszeitraum erwirtschaftet wurden. Vermarktet wurden 42,05 TWh EEG-Strom gegenüber 40,97 TWh im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Mengenzuwachs ist damit nur für 2,6 Prozent des Erlöszuwachses verantwortlich.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich die Einnahmen der Betreiber und die EEG-Differenzkosten in den kommenden Jahren mit Beginn der Post-EEG-Phase deutlich zurückentwickeln werden.
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