Wie bereits im Juli fällt das Monatsdefizit auf dem EEG-Konto im August 2018 deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Nach Angaben der Übertragungsnetzbetreiber wurden im Berichtsmonat 2,29 Mrd. € an Einnahmen registriert, denen Ausgaben in Höhe von 2,47 Mrd. € gegenüberstehen. Daraus ergibt sich ein Defizit von 177 Mio. €, der Kontostand des EEG-Kontos liegt nach zwei Dritteln des Jahres bei 4,07 Mrd. € und damit oberhalb des Vorjahreswerts von 3,86 Mrd. € im August 2017.
Der zuletzt steile Anstieg bei den Großhandelspreisen für Strom hat wie in den Vormonaten einen Entlastungseffekt ausgelöst. Im Schnitt erlösten die Übertragungsnetzbetreiber im August 56,47 € für jede vermarktete Megawattstunde EEG-Strom. Die Marktwerte für Wind Onshore (52,35 €/MWh) und Solar (55,95 €/MWh) im Bereich der Direktvermarktung liegen auf einem ähnlichen Niveau. Der Preisanstieg führt dazu, dass die EEG-Differenzkosten deutlich sinken, also der „Abstand“ zwischen Förderanspruch und Strommarkterlösen.
Betrachtet man nur die EEG-Strommengen, die von den Übertragungsnetzbetreibern an die Strombörsen gebracht und damit nicht direkt vermarktet werden, dann zeigt sich in den ersten acht Monaten des Jahres ein Anstieg der entsprechenden Einnahmen um 27 Prozent. Dieser Anstieg ist dabei zum größten Teil auf die Preisentwicklung zurückzuführen. Die Vermarktungsmengen der ÜNB legten zwar auch zu, der Anstieg von 32,5 auf 33,1 TWh (+1,7 Prozent) in den ersten acht Monaten ist aber gering. Dagegen legten die durchschnittlichen Erlöse von 31,9 €/MWh im Berichtszeitraum des Vorjahres auf 40,0 €/MWh von Januar bis August 2018 zu – ein Anstieg um 25,3 Prozent.
Inwieweit sich die aktuell günstige Situation auf die Festlegung der EEG-Umlage 2019 auswirkt, bleibt abzuwarten. Mitte Oktober werden die Übertragungsnetzbetreiber die Höhe des Umlagesatzes bekannt geben.
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