Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende entgegen, noch immer aber wissen Anlagenbetreiber nicht wirklich, was in Sachen Strompreisbremse genau auf sie zukommen wird. Im Energieausschuss des Bundestags ist in der vergangenen Woche noch einmal viel Kritik an der von der Bundesregierung gewählten Form der Beteiligung erneuerbarer Energien an den Kosten der Energiekrise laut geworden. (Quelle für Beitragsbild: auremar / stock.adobe.com)

Die Strompreisbremse ist auch ein wesentlicher Grund, warum die Bilanz der Erneuerbaren-Energien-Branche zur Arbeit der Ampelkoalition im ersten Jahr gemischt ausfällt. „Aus dem klaren Klimakurs aus dem Koalitionsvertrag ist ein Hindernislauf geworden“, sagt die Präsidentin des Branchendachverbands BEE, Simone Peter. Es sei jetzt wesentlich, das Tempo der Energiewende zu steigern und neue Fehler zu vermeiden.

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Ein Grund, warum die Branche jetzt den Druck auf die Politik erhöht, ist auch der spürbar wachsende internationale Wettbewerb. Lange schien es so, als würde Deutschland als Vorbild für die internationale Energiewende angesehen – mit einem gewissen zeitlichen Vorlauf bei der Entwicklung neuer Konzepte und Lösungen. Diese Position ist aber längst verloren gegangen. Der Wettbewerbsdruck ist durch den russischen Angriff auf die Ukraine nicht kleiner geworden, wie aktuelle Analysen der Internationalen Energie-Agentur (IEA) zeigen.

Trotz zuletzt viel Gegenwind in Deutschland hofft auch die hiesige Bioenergiebranche, von den internationalen Trends zu profitieren. Jüngste Analysen des europäischen Biogasverbands EBA zeigen, dass gerade das Biomethansegment vor einem steilen Wachstum steht. Chancen bietet nicht zuletzt die Nutzung von Bio-LNG im Verkehr. Gute Nachrichten kommen auch aus Berlin: Die Zertifizierungsfrist für die BioSt-NachV ist erneut verlängert worden.

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