Daimler setzt bei den Batterien für seine Elektrofahrzeuge sowohl auf den US-chinesischen Hersteller Farasis als auch auf den chinesischen Spezialisten Contemporary Amperex Technology Co. Limited (CATL).
Farasis hat somit jetzt einen ersten Großkunden für sein neues Werk in Bitterfeld-Wolfen sicher. Der Standort soll klimaneutrale Zellen für die nächste Elektroauto-Generation EQ von Mercedes-Benz liefern. Der Großauftrag soll nach dem Start der Produktion im neuen Werk erfüllt werden, sagte der Europa-Chef des Unternehmens Farasis, Sebastian Wolf, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Es sei geplant, dass die Fabrik ab 2022 in die serienmäßige Fertigung gehe.
Wolf wollte unter Verweis auf Verschwiegenheitsklauseln nicht sagen, wieviel Batteriezellen der Autobauer aus Sachsen-Anhalt geordert hat. Das Interesse an den Batteriezellen aus dem künftigen deutschen Farasis-Werk sei sehr groß. Es gebe viele Anfragen und mehrere Verhandlungspartner.
Zum Start der Produktion will das Unternehmen in Bitterfeld-Wolfen Batterien mit einer Kapazität von 6 bis 10 GW bauen. Laut Wolf können Autohersteller damit je nach benötigter Leistung 60.000 bis 80.000 E-Autos ausstatten.
Doch zunächst muss das Werk auf dem Gelände des früheren „Solar Valley“ überhaupt gebaut werden. Der Bauantrag sei gestellt, sagte Wolf. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten auf dem 30 Hektar großen Gelände beginnen, zwei Jahre später soll die Fabrik arbeiten. Farasis investiert für sein Werk im „Solar Valley“ nach eigenen Angaben rund 600 Mio. € und will 600 Jobs schaffen. Der Standort soll neuer Europa-Sitz des Konzerns werden.
Elektro-LKW sollen mit Lithium-Ionen-Batteriemodulen von CATL ausgestattet werden
Im Nutzfahrzeuggeschäft setzt Daimler auf die Expertise des chinesischen Batteriespezialisten Contemporary Amperex Technology Co. Limited (CATL). Mehrere ab 2021 in Serie geplante Elektro-Lkw von Daimler sollen mit Lithium-Ionen-Batteriemodulen von CATL ausgestattet werden, teilte der Stuttgarter Konzern mit.
Daimler Trucks sei für die Entwicklung der Batteriesysteme und Montage verantwortlich. Die Batteriemodule sollen in den Mercedes-Benz eActros sowie den Schwestermarken Freightliner eCascadia und Freightliner eM2 eingebaut werden. Der elektrische Actros soll laut Daimler eine Reichweite von bis zu 200 km haben. Die Batteriepakete sollen in den Mercedes-BenzWerken Mannheim und Detroit montiert werden. CATL gehört neben SK Innovation, LG Chem und Samsung SDI zu den großen asiatischen Lieferanten von Batteriezellen weltweit. (dpa/MBI)