Die VSB Gruppe hat die Genehmigung für den Windpark Elster Repowering erhalten. Im Windpark werden 50 Windenergieanlagen durch 16 leistungsstärkere und modernere Anlagen ersetzt. Damit realisiert VSB im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt eigenen Angaben zufolge eines der größten Repowering-Projekte Europas. Mit einer Gesamtleistung von 105,6 MW erzeugt der Windpark jährlich rund 235 GWh Strom.

Das Projekt zeigt das erhebliche Potenzial von Repowering auf. Während die Zahl der installierten Windenergieanlagen auf ein Drittel reduziert wird, vervielfacht sich die Leistung. Die Bestandsanlagen im Windpark vom Typ Enercon E-40 / 6.44 verfügen über eine Leistung von 600 kW. Die neuen SG 6.6-155-Anlagen von Siemens Gamesa verfügen über eine elf Mal so hohe Leistung – und erreichen zudem eine deutlich höhere Effizienz. Damit steigen Leistung und Stromertrag am Standort um ein Vielfaches, obwohl die Anlagenzahl drastisch reduziert wird.

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Der Rückbau der bestehenden Anlagen ist bereits in vollem Gange. Die E-40-Anlagen sind bereits demontiert, bis Juni 2023 sollen die Fundamente der Altanlagen zurückgebaut werden. Parallel zum Rückbau beginnen die vorbereitenden Arbeiten für die Errichtung der neuen Anlagen, womit Anfang 2024 begonnen werden soll. Dabei setzt die VSB Neue Energien Deutschland GmbH erstmals auf das „Split Scope-Konzept“, bei dem die SG 6.6-155-Anlagen auf Betonfundamenten und Betontürmen des Herstellers Max Bögl Wind AG errichtet werden. Die Inbetriebnahme des Windparks ist für das dritte Quartal 2024 geplant.

„Durch das Repowering des Windparks wird die sechsfache Menge an erneuerbarer Energie erzeugt, indem alte Anlagen durch effizientere ersetzt werden“, betont Thomas Winkler, Geschäftsführer der planenden und bauausführenden VSB Neue Energien Deutschland GmbH. „Repowering ist ein entscheidendes Instrument zur Erreichung der deutschen und europäischen Klimaziele und bietet mit den Vorteilen verbesserter Wirtschaftlichkeit und hoher gesellschaftlicher Akzeptanz ein erhebliches Erfolgspotenzial, insbesondere in Sachsen-Anhalt.“

Windpark benötigt ein Drittel weniger Fläche als Bestandspark

Der Projektierer legt einen Schwerpunkt auf die ökologische Nachhaltigkeit des Vorhabens. So wurden beim Repowering-Projekt Elster beispielsweise für über 1.000 Zauneidechsen neue Lebensräume gefunden und rund 10 km Eidechsenschutzzäune errichtet, um die Tiere während der Bauarbeiten zu schützen. Zudem benötige der Windpark Elster Repowering rund ein Drittel weniger Fläche als der alte Windpark und auf der nun genutzten Vorrangfläche werden weniger Anlagen errichtet als zuvor. „Dadurch kann ein großer Teil des Geländes renaturiert werden, was der heimischen Flora und Fauna zugutekommt und sich positiv auf das Ökosystem auswirkt“, betont das Unternehmen.

Als Gründungsmitglied des RDRWind e.V., einem Branchenverband für Repowering, Demontage und Recycling von Windenergieanlagen engagiere sich das Unternehmen zudem für die erstmalige Etablierung von Standards und Normen für den nachhaltigen Rückbau von Windenergieanlagen.

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