Die EnBW trennt sich von ihrem bisherigen Vorstandschef Andreas Schell. Im Einvernehmen mit dem EnBW-Aufsichtsrat habe Schell heute sein Amt mit Wirkung zum Ablauf des 8. März 2024 niedergelegt, teilte die EnBW mit. Der Aufsichtsrat habe der Entscheidung in seiner heutigen außerordentlichen Sitzung zugestimmt. „Wesentlicher Grund sind unterschiedliche Auffassungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstandsvorsitzendem in entscheidenden Fragen der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens“, heißt es.
„Wir bedauern diesen Schritt, der im gegenseitigen Einvernehmen stattfindet“, sagt Lutz Feldmann, Vorsitzender des EnBW-Aufsichtsrats. „Trotz intensiver Diskussionen konnte in den vergangenen Monaten keine Einigkeit über die weitere strategische Ausrichtung des Unternehmens erzielt werden.“ Man danke Andreas Schell für das „mit vielen Impulsen verbundene große Engagement“, das er von Anfang an bei der EnBW an den Tag gelegt habe und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.“
Schell wurde am 7. April 2022 als Nachfolger von Frank Mastiaux zum EnBW-Vorstandsvorsitzenden ernannt und trat am 15. November 2022 sein Amt mit einer Vertragslaufzeit von drei Jahren an. Sein Nachfolger wird nun Georg Stamatelopoulos (54), derzeit im EnBW-Vorstand für das Ressort „Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur“ zuständig ist. Stamatelopoulos habe in den vergangenen fast 15 Jahren bei der EnBW den Umbau der Erzeugung in verschiedenen Positionen „äußerst erfolgreich vorangetrieben“, so Feldmann weiter. Das beinhalte einerseits den starken Ausbau von Wind- und Solarenergie bei gleichzeitiger Planung neuer wasserstofffähiger Gaskraftwerke, andererseits den Ausstieg aus der Kernenergie und absehbar auch aus der Kohleverstromung. Stamatelopoulos ist nun für die Laufzeiten seiner bestehenden Bestellungen, sprich bis zum Ablauf des 31. Mai 2029, zum Vorstandsvorsitzenden ernannt.
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat Thomas Kusterer (55), seit 2011 Finanzvorstand der EnBW, zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt. Kusterers Vertrag war kürzlich bis zum 31. März 2029 verlängert worden.
Lesen Sie hier weiter:
Kraftwerksstrategie: Regierung antwortet auf 83 Fragen der Unions-Fraktion