Die Erneuerbare-Energien-Gesellschaft Energie des Nordens, deren Hauptgesellschafter Greenpeace Energy ist, hat von H-Tec Systems aus Lübeck einen PEM-Elektrolyseur zur Wasserstoffproduktion gekauft. Die neu entwickelte Anlage mit einer Nennleistung von einem Megawatt soll im schleswig-holsteinischen Haurup ab 2020 aus überschüssigem Windstrom jährlich bis zu drei Millionen Kilowattstunden Wasserstoff ins Gasnetz einspeisen, teilte Greenpeace Energy mit. Damit trägt die Anlage auch zur Versorgung der rund 20.000 proWindgas-Kunden von Greenpeace Energy bei.
„Wir setzen in Haurup die neueste Elektrolyse-Technologie mit einem hohen Wirkungsgrad ein. Damit sammeln wir Erfahrungen bei der effizienten Speicherung von überschüssigem Windstrom im Gasnetz und für die Stabilisierung des in dieser windreichen Region stark beanspruchten Stromnetzes“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy und einer der Geschäftsführer der Energie des Nordens GmbH & Co. KG (EdN), bei der Unterzeichnung des Kaufvertrages.
In Haurup gibt es besonders viel überschüssigen Windstrom
EdN, ein Zusammenschluss von 70 Unternehmen der Erneuerbaren-Branche vor allem aus Schleswig-Holstein, ist Betreiber des Windgas-Elektrolyseurs in Haurup. „Das ist ein perfekter Standort für das Projekt“, ergänzt Co-Geschäftsführer und Windkraftpionier Reinhard Christiansen, „weil es dort einen Netzknoten gibt, an dem besonders viel überschüssiger Windstrom anfällt, den wir mit unserem Elektrolyseur künftig in erneuerbaren Wasserstoff – also Windgas – umwandeln können. So nutzen wir jede Kilowattstunde anstatt Windkraftanlagen abzuschalten.“
Projekt wird im Rahmen des Programms „Norddeutsche EnergieWende 4.0“ gefördert
Das Projekt werde wertvolle Erkenntnisse für eine erfolgreiche Energiewende beisteuern, ist H-Tec-Geschäftsführer Frank Zimmermann überzeugt. „Dass wir mit unserem neu entwickelten und bislang größten PEM-Elektrolyseur des Typs ME 450/1400 dazu beitragen können, finden wir sehr spannend.“ Wegen solcher wichtigen Lerneffekte wird das Projekt auch durch das von der Bundesregierung unterstützte Programm „Norddeutsche EnergieWende 4.0“ (NEW 4.0) gefördert, in dessen Rahmen Technologien mit besonderem Nutzen für die Energieversorgung der Zukunft in der Praxis erprobt werden.
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