Die EU-Mitgliedstaaten haben dem Vorschlag der Kommission zugestimmt, 873 Mio. € in zentrale europäische Energie-Infrastrukturprojekte zu investieren. In Deutschland wird die Entwicklung der Südostlink-Verbindung zwischen Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und Bayern mit 70 Mio. € gefördert, teilte die EU-Kommission mit. Im Rahmen des Projekts werden 580 km Hochspannungskabel vollständig unterirdisch verlegt. Die neue Verbindung zwischen der Windkrafterzeugung im Norden und den Abnehmerzentren im Süden Deutschlands ermögliche, erneuerbare Energien besser in die Stromversorgung zu integrieren und den grenzüberschreitenden Energiehandel mit anderen EU-Mitgliedstaaten weiter zu verstärken.

Gut vernetzte Strom- und Gasleitungen seien der Grundpfeiler eines integrierten und solidarischen europäischen Energiemarkts. Mit der Unterstützung von 17 ausgewählten Strom- und Gasvorhaben signalisiere Europa somit seine Entschlossenheit, das europäische Energiesystem zu modernisieren und wettbewerbsfähiger zu machen.

Acht Projekte betreffen Stromsektor

Die EU-Mittel für die ausgewählten Projekte stammen aus der Fazilität „Connecting Europe“. Insgesamt wurden nach Angaben der Kommission 17 Projekte für die Förderung ausgewählt. Davon betreffen acht den Elektrizitätssektor (EU-Förderung: 680 Mio. €) und vier den Gasbereich (EU-Förderung: 193 Mio. €), vier Vorhaben umfassen Bauarbeiten (EU-Förderung: 723 Mio. €) und 13 Projekte Studien (150 Mio. €).

Im Elektrizitätssektor werden 70 Mio. € bereitgestellt, um den Bau des Südostlink, eines der größten Energieinfrastrukturvorhaben in Deutschland, vorzubereiten. Im Rahmen des Projekts werden 580 km Hochspannungskabel vollständig unterirdisch verlegt. Mit dieser Stromleitung werde eine dringend benötigte Verbindung zwischen der Windkrafterzeugung im Norden und den Abnehmerzentren im Süden Deutschlands geschaffen, so die Kommission. Sie ermöglichees, erneuerbare Energien besser in die Stromversorgung zu integrieren und den grenzüberschreitenden Energiehandel mit anderen EU-Mitgliedstaaten weiter zu verstärken.

578 Mio. € für Verbindungsleitung zwischen Frankreich und Spanien

Eine Finanzhilfe von 578 Mio. €, die höchste je vergebene Finanzhilfe der Fazilität „Connecting Europe“ im Energiebereich, trage entscheidend zum Bau der Verbindungsleitung zwischen Frankreich und Spanien über den Golf von Biskaya bei. Die neue Verbindungsleitung verbessere die Integration der Iberischen Halbinsel mit dem Elektrizitätsbinnenmarkt. Das Projekt umfasst einen 280 km langen Offshore-Abschnitt und nutzt innovative technische Lösungen für die Strecke über den Canyon von Capbreton und den Abschnitt über das französische Festland, der vollständig unterirdisch verläuft. Die neue Verbindung verdoppele die Verbundkapazität der beiden Länder nahezu – von 2.800 MW auf 5.000 MW – und bringe Spanien seinem Verbundziel von zehn Prozent gegenüber dem heutigen Stand von sechs Prozent einen großen Schritt näher.

Fünf Mrd. € von 2014 bis 2020 für „Connecting Europe“

Im Rahmen der Fazilität „Connecting Europe“ werden für den Zeitraum 2014 bis 2020 insgesamt fünf Mrd. € für die transeuropäische Energieinfrastruktur bereitgestellt. Damit ein Projekt für einen Zuschuss infrage kommt, muss es sich um ein „Projekt von gemeinsamem Interesse“ handeln. Nach ihrem Abschluss werden alle Projekte für mindestens zwei Mitgliedstaaten erhebliche Vorteile bringen, die Energieversorgungssicherheit verbessern, zur Marktintegration beitragen, den Wettbewerb fördern und die CO2-Emissionen senken, heißt es. Die Liste wird alle zwei Jahre aktualisiert. Im Jahr 2014 wurden 34 Projekte mit 647 Mio. € gefördert. 2015 erhielten 35 Projekte insgesamt 366 Mio. €, und 2016 wurden 27 Vorhaben mit 707 Mio. € unterstützt.

Gebotsobergrenze im Regelenergiemarkt für Händlerverband nicht mit EU-Recht vereinbar