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Energie- und Zukunftsspeicher der Stadtwerke Heidelberg mit Fernwärmenetz verbunden

Mehr Flexibilität und Erneuerbare, Baustein der Energiekonzeption 2020/2030

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Der Energie- und Zukunftsspeicher der Stadtwerke Heidelberg ist jetzt mit dem Fernwärmenetz verbunden. Nun folgen Testläufe, die endgültige technische Inbetriebnahme findet im Frühling 2020 statt. Wie es in einer Mitteilung des kommunalen Versorgers weiter heißt, ist der Speicher ein Baustein der Energiekonzeption 2020/2030 der Stadtwerke, mit der das Unternehmen bis 2025 die CO2-Emissionen pro Heidelberger Bürger um eine Tonne reduzieren und zu dem Ziel einer klimaneutralen Stadt beitragen will.

Oberbürgermeister Prof. Eckart Würzner betonte anlässlich der Netzanbindung, dass die Stadtwerke einer der wichtigsten Partner beim Aufbau eines klimaschonenden Energiesystems seien, das mit dem Energie- und Zukunftsspeicher entscheidend an Flexibilität gewinne. Zudem unterstütze der Speicher bei der Umstellung auf erneuerbare Energien. „Das Wasser im Speicher ist nun mit dem Fernwärmewasser im Netz verbunden. Ab jetzt können die notwendigen Tests zu verschiedenen Fahrweisen und Leistungswerten starten“, erläuterte Stadtwerke-Geschäftsführer Prof. Rudolf Irmscher.

Puffer im Wärmesystem

Die Aufgabe als Puffer im Wärmesystem übernimmt der Speicher schon ab Frühjahr 2020. Zudem ermögliche er es, die angebotene Energie und die Nachfrage der Kunden besser miteinander in Einklang zu bringen. So könne beispielsweise an sonnigen oder windreichen Tagen Strom aus den erneuerbaren Energien in Wärme umgewandelt und gespeichert werden. Dabei helfen die geplanten Power-to-Heat-Anlagen, die wie große Tauchsieder funktionieren und mit Strom heißes Wasser erzeugen.

Der Speicher hat eine Außenhülle aus einem Netz mit beweglichen Metallplättchenerhalten, die das Spiel von Wind und Sonne aufgreifen. Auf dem begehbaren Dach sei eine Gastronomie geplant, und die Anlage werde in einen öffentlich zugänglichen Energie- und Bewegungspark eingebettet. Baustart war im Sommer 2018. Mitte 2021 soll der Speicher für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Holz-Heizkraftwerk bereits 2014 in Betrieb gegangen

Der Energie- und Zukunftsspeicher ist nach einem 2014 in Betrieb gegangenen Holz-Heizkraftwerk der zweitgrößte Baustein aus der Energiekonzeption 2020/2030. Derzeit erzeugt der Energieversorger 25 Prozent der Wärme selbst, 20 Prozent aus erneuerbaren Energien. Mit dem Anschluss des Speichers sei dies nun dauerhaft gesichert. Dafür investierten die Stadtwerke Heidelberg zwischen 2010 und 2020 in einem ersten Schritt rund 75 Mio. €.

In einer gemeinsamen Gesellschaft mit der MVV Energie aus Mannheim werden zudem weitere Quellen für CO2-freie Wärme in der Region erschlossen. Bis Ende 2020 soll Abwärme aus einem abfallgefeuerten Heizkraftwerk in das Netz eingespeist werden. Damit steigt der Anteil grüner Wärme in Heidelberg auf 50 Prozent. Bis 2025 ist bei der Fernwärme ein Drittel Eigenerzeugung geplant. Dafür investiert der kommunale Versorger zwischen 2020 und 2025 weitere 50 Mio. € in Power-to-Heat-Anlagen, PV-Anlagen, 10 bis 12 Blockheizkraftwerke, kleine Kraft-Wärmekopplungsanlagen und die Fernkälteversorgung.

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