Nach dem „Klima-Check“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sieht sich die Contractingbranche in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die Bunderegierung ihrer Vorbildrolle in Sachen Energieeffizienz von Gebäuden nicht gerecht wird.
Viele Amtsgebäude im Berliner Regierungsviertel hätten beim klimaschonenden Heizen erheblichen Nachholbedarf. Das Bildungsministerium schnitt mit einem Primärenergiebedarf von 36 kWh pro Quadratmeter mit Abstand am besten ab. Das Bundeskanzleramt belegte hingegen mit 195 kWh je Quadratmeter den vorletzten Platz. Einen schlechteren Wert als das Kanzleramt wies lediglich das Familienministerium (211 kWh/m²) auf. Das 2014 neu erbaute Innenministerium belegt mit 115 kWh/m² lediglich einen Platz im Mittelfeld.
„Trotz des geringen Anteils des öffentlichen Sektors am gesamten Endenergieverbrauch in Deutschland, bestehen dennoch im Bereich der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude erhebliche Energieeinsparpotenziale“, betont Tobias Dworschak, Geschäftsführer des Verbands für Wärmelieferung (VfW). Bewährte Instrumente für gesicherte Ergebnisse und nachhaltige Energieeffizienz wie Energiespar-Contracting sollten dabei „bevorzugt eingesetzt werden“.
VfW fordert Verpflichtung der öffentlichen Hand zur Einführung von Energiespar-Contracting
Der VfW fordert eine Verpflichtung der öffentlichen Hand zur Einführung von Energiespar-Contracting – in dem Sinne einer Garantie auf eine nachgewiesene Energieeinsparung durch einen Dritten – in geeigneten Liegenschaften. Gerade in Bundes- und Landesliegenschaften müssten brachliegende Effizienzpotenziale „viel besser gehoben werden“.
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