Die Energieversorgung Mittelrhein (evm) richtet sich neu aus und stellt sich als Anbieter ganzheitlicher Lösungen auf. Dabei setzt der Koblenzer Versorger auf Ökostrom, Erdgas für die Wärmewende und auf Investitionen in seine Netze. Wie der evm-Vorstandsvorsitzende Josef Rönz erklärte, sehe sich die evm nicht mehr als reiner Energieanbieter, sondern wolle „Lösungen anbieten, die den Alltag unserer Kunden einfacher machen“.
Ein Beispiel für ganzheitliche Lösungen sei das Rheinquartier Lahnstein, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Hier versorge evm künftig 350 Wohn- und Gewerbeeinheiten mit Fernwärme aus einem effizienten Blockheizkraftwerk und biete darüber hinaus innovative Straßenbeleuchtung mit WLAN und dimmbaren LEDs, die bedarfsorientiert gesteuert werden können. Zusammen mit ihrer Tochter kevag Telekom errichte die evm leistungsstarkes Glasfaserkabel mit Quartiers-WLAN. „Zukünftig können wir uns in diese Richtung noch viele weitere Dienstleistungen vorstellen“, so Rönz.
Von der Solaranlage auf dem Dach über den Energiespeicher im Keller bis zur Ladebox für Elektroautos biete die evm bereits heute ein breites Leistungsspektrum und wolle in Zukunft noch weiter denken.
Eigenproduktion von Ökostrom soll ansteigen
Daneben setzt die evm auf erneuerbare Energien. Bereits seit 2014 versorgt das Unternehmen seine Privatkunden ausschließlich mit Ökostrom aus erneuerbaren Quellen. Allein dadurch konnten im vergangenen Jahr 303.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Ökostrom produziert der Versorger auch selbst in seinen Wind- und Solarparks, sowie in seiner Biogasanlage und seinem Wasserkraftwerk, so seien seit 2017 rund 65 Mio. kWh grüner Strom entstanden.
Seit 2015 sei die Eigenproduktion von Ökostrom damit um 35 Prozent erhöht worden. „Nach der Erweiterung unseres Windparks in Höhn, die wir vor kurzem mit Anwohnern und Besuchern feiern konnten, rechnen wir damit, dass die Zahl für 2018 noch weiter ansteigen wird“, so evm-Vertriebsvorstand Bernd Wieczorek.
Erdgas für die Wärmewende
Wichtig für eine erfolgreiche Energiewende sei aber nicht nur der Umstieg auf Ökostrom. Die evm setzt in ihren Bemühungen auch auf eine Förderung des Umstiegs auf effiziente Erdgas-Brennwertheizungen und nimmt nach eigenen Angaben im laufenden Jahr bereits zum zweiten Mal an den überregionalen so genannten Raustauschwochen teil. Jeder, der seine Heizung im Aktionszeitraum gegen ein effizientes Erdgas-Brennwertgerät tausche, profitiere dabei von Förderungen.
„Und dem Besitzer der ältesten getauschten Öl-Heizung in diesem Zeitraum erstatten wir den Betrag für den Heizungstausch bis zu 10.000 Euro“, berichtet Rönz. Neben Förderungen und unterstützender Beratung, bemühe sich die evm-Gruppe aber auch darum, die Kosten für Erdgasanschlüsse für Hausbesitzer zu senken. „Unsere Netztochter, die Energienetze Mittelrhein, konnte die Kosten für die Neuanlage der Anschlüsse deutlich senken. Wir als evm ergänzen hier mit Förderprogrammen, so dass es den Anschluss für den Nutzer kostenfrei gibt“, meint Rönz. Während 2017 im ganzen Jahr 1.520 Erdgasanschlüsse in Auftrag gegeben wurden, davon 974 von Besitzer von Bestandsbauten, sind es 2018 im September bereits 2.428, davon 1.985 in Bestandsbauten, berichtet der evm-Vorstandsvorsitzende.
Kontinuierliche Investitionen in die Netze
Wichtig für eine nachhaltige und sichere Versorgung sei ein intaktes Netz. Hier sei die evm-Gruppe deutlich besser als der Bundesdurchschnitt, zeigten die Zahlen zu den Ausfallzeiten: 6,3 Minuten waren die Menschen 2016 im Netzgebiet der evm-Gruppe ohne Strom, der Bundesdurchschnitt ganze 12,8 Minuten. Diese Zahl konnte das Unternehmen 2017 mit 5,3 Minuten noch unterbieten. Der Wert für den Bundesdurchschnitt steht noch aus. Ähnlich sieht es auch bei der Erdgasversorgung aus. 0,1 Minuten war die Ausfalldauer 2016, 1 Minute im Bundesdurchschnitt. „Damit das so bleibt, investieren wir kontinuierlich in unsere Netze“, so Rönz.
Rund 45 Mio. € hat die evm-Gruppe 2017 investiert, davon alleine gut 25 Mio. € in ihre Versorgungsnetze. Dies werde von den Ortsgemeinden im Netzgebiet honoriert. Alle auslaufenden Konzessionen habe die evm im vergangenen Jahr wieder für weitere 20 Jahre gewinnen können. Momentan versorgt die evm 256 Kommunen mit Erdgas und 225 mit Strom.