EnviTec und Ohra Energie realisieren neue CNG-Tankstelle in Thüringen

Die erste einstufige EnviThan Gasaufbereitungsanlage entwickelte die Ohra Energie GmbH gemeinsam mit EnviTec Biogas AG. (Quelle: EnviTec Biogas)

Im Rahmen eines Auftrags der Ohra Energie GmbH wird EnviTec Biogas erstmals seine Gasaufbereitungstechnologie in einem einstufigen Verfahren realisieren. Das neue Konzept sei gemeinsam mit dem Kunden entwickelt worden, erläutert Jürgen Tenbrink. der als CTO für den Bereich Forschung zuständig ist. Die in Saerbeck gefertigte EnviThan-Gasaufbereitungsanlage wurde jetzt auf den Weg zum Kunden gebracht.

Das Konzept umfasst eine einstufige Gasaufbereitungsanlage, die mit nur fünf Sepuran Green Membranen betrieben wird. Das abgetrennte Methan wird anschließend direkt einer CNG-Tankstelle zugeführt. Der verbleibende Restgasstrom aus Methan und CO2 –  das sogenannte Permeat – wird thermisch genutzt. Die zusätzliche Wärme könne sowohl für die Beheizung der Fermenter als auch im Milchviehbetrieb eingesetzt werden. „Da das gesamte Gas als grüne Energie genutzt wird, wird kein Methanschlupf in die Atmosphäre abgeleitet“, sagt Volkmar Braune, Technischer Leiter der Ohra Energie GmbH. Das Rohgas stammt aus einer bestehenden 400 kW Biogasanlage der Agra GmbH Frohndorf/Orlishausen in Sömmerda.

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Der zweite Schritt des gemeinschaftlich erarbeiteten Konzepts ist nach Angaben der beiden Unternehmen die integrierte CNG-Kompressor- und Speichereinheit mitsamt Doppelzapfsäule für eine Tankstelle im Sömmerdaer Ortsteil Frohndorf. Alle Komponenten sind, bis auf Kühler, Zapfsäule und Kartenzahlgerät, in einem Container untergebracht. „Auch wenn die Größe des Containers mit 45 Fuß beibehalten wird, ist das Innenleben im Vergleich zu unserer herkömmlichen dreistufigen Verfahrenstechnik bei EnviThan komplett neu“, sagt Stefan Laumann, Abteilungsleiter Gasaufbereitung EnviTec Anlagenbau GmbH & Co. KG.

Erstmals bezieht EnviTec Biogas den Angaben zufolge sowohl CNG Kompressor, Flaschenspeicherbündel, Zapfsäule sowie Schraubenverdichter der Gasaufbereitung aus einer Hand und minimiert damit den Serviceaufwand. Von der langjährigen Kooperation mit dem Anbieter Bauer wolle man die Kunden profitieren lassen, sagt Laumann. „Bei künftigen Routine-Wartungen reicht ein Termin aus und zahlt so auf die Nachhaltigkeit der Anlage ein“, betont Volkmar Braune von Ohra Energie die Vorteile aus Kundensicht.

Pilotprojekt wäre ohne Förderung wirtschaftlich nicht umsetzbar gewesen

Das gemeinsame Projekt wurde nach der Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur regionalen Erzeugung und Verwendung von Biogas als Kraftstoff entwickelt. „Den Grundstein dazu haben wir bereits im September 2021 in Fröttstädt gelegt und mit der Realisierung einer kleinmaßstäblichen Biogasaufbereitungsanlage mit direkter Verbindung zu einer CNG-/ Biogas-Tankstelle wird es nun abgeschlossen“, sagt Braune. Sowohl für die Machbarkeitsstudie als auch für das Demonstrationsprojekt konnte man Fördermittel der Thüringer Aufbaubank erhalten, „ohne die ein solches Pilotprojekt wirtschaftlich nicht umsetzbar gewesen wäre“.

Zurzeit sind in Deutschland mehr als 760 CNG-Tankstellen nutzbar, von denen 660 und damit rund 80 Prozent Bio-CNG anbieten. In Thüringen sind nur etwa 25 CNG-Tankstellen realisiert.

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