Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und sein Staatssekretär Philipp Nimmermann haben am vergangenen Donnerstag beim „BEE-Energiedialog“ einen Zwischenstand der Regierungsarbeit an der Energiewende gegeben. Beide verwiesen auf bereits erreichte Erfolge bei den Weichenstellungen für einen beschleunigten Ausbau von PV und Windenergie. Deutlich kontroverser wurde es bei der Veranstaltung des Bundesverbands Erneuerbare Energie, als das Thema Kraftwerksstrategie zur Sprache kam. (Nachweis für Beitragsbild: noppadon / stock.adobe.com)

Der Titel der Ausgabe 4.2024 von ContextCrew Neue Energie zeichnet den Austausch in Berlin nach. In der Wind- und Solarstrombranche erntet Habeck großen Applaus für die Dynamik, die insbesondere durch die Rahmensetzung des Wirtschaftsministeriums schon im vergangenen Jahr beflügelt wurde. Nun geht es aber zeitnah um die künftige Absicherung der zunehmend auf den fluktuierenden Stromerzeugungstechnologien fußenden Energieversorgung.

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Aus Sicht der Erneuerbaren-Branche sollte das BMWK bei der Formulierung der Kraftwerksstrategie die heimischen Flexibilitätspotenziale – auch und insbesondere durch eine stärkere Ausrichtung auf steuerbare Bioenergie – nutzen. Habeck blieb auch beim Energiedialog zurückhaltend bei dem Thema und sieht nur begrenzte Potenziale der Bioenergie.

Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Simone Peter, nutzte die Podiumsdiskussion, um die Rolle der Bioenergie aus Sicht der Erneuerbaren-Branche herauszuheben. Die Strommarktstudie des BEE habe gezeigt, dass heimische Kapazitäten – und unter ihnen insbesondere die Bioenergie – ein dezentrales Backup für das künftige stark auf Wind und PV ausgerichtete Stromsystem bereitstellen können. Und sie könnten dies deutlich billiger als das, was als Förderung im Zuge der Debatte über die Kraftwerksstrategie im Raum stehe: Die Flexibilisierung von Biogas wäre stemmbar mit der Hälfte der 60 Mrd. €.

Eine andere zentrale Flexibilitätstechnologie sind Energiespeicher. Im vergangenen Jahr hat sich der Ausbauboom bei den Speichern fortgesetzt. Hier steht nun die Ausarbeitung der Speicherstrategie des BMWK an, an der sich die Verbände bereits rege beteiligen. So fordert etwa der Bundesverband Solarwirtschaft die Weiterentwicklung des energiewirtschaftlichen Rechtsrahmens für die „unverzichtbare Zeitmaschinen des Stromsystems“.

Zu den Topthemen der Vorwoche:

Kraftwerksstrategie und die Rolle der Flexibilität als wichtige Variable