In der Johan Cruijff ArenA (JCA) in Amsterdam ist eine erste bidirektionale Ladestation in Betrieb genommen worden. Im Rahmen eines Projekts werden insgesamt 15 neue Ladestationen mit dem bereits vorhandenen 3 Megawatt-Batteriespeicher, bestehend aus 148 Nissan Leaf-Batterien, und der 1 Megawatt-Photovoltaikanlage auf dem Dach der Arena – mittels Lade- und Energiemanagement verbunden.
Die intelligente Softwaresteuerung von The Mobility House ermögliche es, dass Elektroautos der Stadionbesucher – nach Einwilligung durch den Eigentümer – nicht nur Strom über die Ladestation beziehen, sondern diesen im Verlauf des Aufenthalts intelligent gesteuert auch wieder an das Stadion abgeben können. „Vehicle-to-Grid“ sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Energieversorgung, betont das Technologieunternehmen The Mobility House. In Zukunft sollen die knapp 2.000 Parkplätze der JCA sukzessive mit intelligenter Ladeinfrastruktur erweitert werden. Das Stadion werde somit zu einem Energy Hub ausgebaut, das mit Elektroautobatterien dabei hilft, Strom aus erneuerbaren Energien zwischenzuspeichern und damit das Stromnetz zu entlasten.
Fahrzeugbatterien können Netz entlasten
Die Energie aus den Autos verringere bei maximaler Strombelastung des Stadions, wie beispielsweise einem Champions League-Spiel, den Strombezug aus dem Netz und senke dadurch die Stromrechnung. Außerdem ergänzt sie den Batteriespeicher, der im Falle eines Stromausfalls (Blackout) als Notstromversorger für die JCA zur Verfügung steht.
Der Einsatz von Elektrofahrzeugen als innovative Energiequelle ist ein von der Europäischen Union gefördertes System und steht auch im Einklang mit dem Ziel Amsterdams, V2X-Hauptstadt Europas zu werden. Das Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Royal BAM Group, The Mobility House und der Johan Cruijff ArenA und wird von SEEV4City, einer Initiative von Interreg North Sea Region und dem Amsterdam Climate & Energy Fund, unterstützt.
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