Die EWE Gasspeicher GmbH plant, die größte Batterie der Welt zu bauen. Dabei soll das bekannte Prinzip der Redox-Flow-Batterie mit neuen, umweltverträglichen, Komponenten in unterirdischen Salzkavernen angewendet werden. Das teilte die hundertprozentige Tochter des Oldenburger Energieunternehmens EWE heute mit.
EWE Gasspeicher kooperiert bei dem Projekt „brine for Power“ (b4p) mit der Friedrich Schiller Universität Jena, die die neuartigen Komponenten entwickelt hat. Dabei kommen Salzwasser und recyclebare Polymere (Kunststoffe) zum Einsatz.
Projektpartner hoffen, Kavernenbatterie Ende 2023 in Betrieb nehmen zu können
Derzeit betreibt EWE in Jemgum in einem unterirdischen Salzstock acht Kavernen und speichert darin Erdgas. Dort soll die Batterie entstehen. Im ersten Schritt will das Unternehmen aber noch nicht echte Kavernen nutzen, sondern großdimensionierte Kunststoffbehälter auf dem Gasspeichergelände errichten. Geplant sei der Bau im vierten Quartal dieses Jahres. „Wir haben noch einige Tests durchzuführen und etliche Fragen zu klären, bis wir das aufgezeigte Speicherprinzip gemäß der Universität Jena in unterirdischen Kavernen anwenden können. Ich gehe aber davon aus, dass wir etwa Ende des Jahres 2023 eine Kavernenbatterie in Betrieb haben können“, sagt Ralf Riekenberg, der das Projekt brine4power leitet.
Neuartiger Speicher könnte Speichermarkt und Markt für Regelenergie grundlegend verändern
Wenn alles funktioniert, könne der neuartige Speicher den Speichermarkt beziehungsweise den Markt für Regelenergie grundlegend verändern. „So ist die Strommenge, die ein Speicher dieser Art beinhaltet, – der aus zwei mittelgroßen Kavernen besteht – ausreichend, um eine Millionenmetropole wie Berlin für eine Stunde mit Strom zu versorgen. Damit würden wir die größte Batterie der Welt bauen. Im Gegensatz zu anderen Energiespeichern nämlich, die elektrischen Strom in andere Energieträger umwandeln, – zum Beispiel in Druckluft – speichern wir mit brine4power den Strom direkt“, sagte der Geschäftsführer der EWE Gasspeicher GmbH, Peter Schmidt.