Fernwärme wird für Unternehmen teurer. Das zeigt der aktuelle Fernwärmepreisvergleich des Bundesverbands der Energie-Abnehmer (VEA). Während auf Mittelständler in den alten Bundesländern ein durchschnittlicher Preisanstieg von 2,3 Prozent zukomme, zahlen Unternehmer im Osten im Vergleich zum Oktober 2016 nur 0,4 Prozent mehr. Der Preis für Fernwärme liegt in den neuen Bundesländern laut VEA jedoch 15,0 Prozent über dem Preisniveau in den alten Bundesländern.
Westdeutsche Unternehmer zahlen derzeit bei einer Benutzungsdauer von 1.500 h/a zwischen 55,26 €/MWh bei den Stadtwerken Kempen und 89,47 €/MWh bei den Stadtwerken Pforzheim – ein Preisunterschied von 62 Prozent. Bei einer Benutzungsdauer von 2.000 h/a zeigt sich zwischen den Fernwärme-Versorgungs-Unternehmen (FVU) sogar eine Differenz von 77 Prozent. Im Durchschnitt liegt der Wärmepreis in den alten Bundesländern bei 69,95 €/MWh (1.500 h/a) bzw. 65,36 €/MWh (2.000 h/a). Dabei führen die Stadtwerke Pforzheim vor der Heilbronner Versorgungs Gesellschaft und RhönEnergie Fulda die Gruppe der teuersten FVU an. Die Stadtwerke Kempen, Düsseldorf und Bielefeld gehören zu den günstigsten FVU im Westen.
Fernwärme in Ostdeutschland weiter deutlich teurer als im Westen
In den neuen Bundesländern liegt der durchschnittliche Wärmepreis laut VEA bei 81,41 €/MWh (1.500 h/a) bzw. 74,25 €/MWh (2.000 h/a). Hier gehören die Stadtwerke Frankfurt/Oder, Cottbus und Forst zu den teuersten FVU; die Städtische Werke Magdeburg, EV Pirna und Vattenfall Europe Wärme in Berlin zu den günstigsten.
„Unser Preisvergleich zeigt erneut, dass der Wärmepreis bei den meisten FVU sehr stark von der Benutzungsdauer abhängt“, sagt Volker Stuke, Hauptgeschäftsführer des VEA. Für Unternehmer sei es daher besonders wichtig, die Höhe der benötigten Wärmeleistung genau zu kennen und bei Vertragsabschluss anzugeben. Bei älteren Verträgen sollte die vereinbarte Wärmeleistung überprüft bzw. eine Korrektur vorgenommen werden, empfiehlt der Verband.
90 Fernwärmeversorger mit 93 Netzen an Vergleich beteiligt
Der diesjährige VEA-Fernwärmepreisvergleich umfasst für die alten Bundesländer 67 FVU mit insgesamt 69 Fernwärmenetzen und für die neuen Bundesländer 23 FVU mit 24 Netzen. Damit sind am Fernwärmepreisvergleich 90 FVU mit insgesamt 93 Netzen beteiligt.
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