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Flüssige Luft als Energiespeicher: Pilotprojekt im Versorgungsmaßstab

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Das Unternehmen Highview Power hat eine kommerzielle Anlage zur Energiespeicherung in Form von verflüssigter Luft in Betrieb genommen. Die „Liquid air energy storage“ (LAES)-Anlage steht in Bury nahe Manchester in England und verfügt Unternehmensangaben zufolge über eine Leistung von 5 MW und eine Kapazität von 15 MWh.

Die LAES-Technologie nutzt Luft, die als Flüssigkeit gespeichert und in einem Prozess mit 700-facher Volumenausdehnung emissionsfrei wieder in ein Gas umgewandelt wird. Durch die Expansion wird die gespeicherte Energie wieder freigesetzt. Mit einer Turbine wird sie zur Stromerzeugung genutzt. Neben der Energiespeicherung wandelt die LAES-Anlage den Angaben zufolge die Abwärme in Strom um und nutzt dabei die Wärme der vor Ort befindlichen Deponiegasmotoren.

Unternehmen sieht Vorteil in Lebenserwartung des Energiespeichers

Als einzigartigen Vorteil der Technologie sieht Highview Power, dass die Anlagen am Ort der Nachfrage platziert werden können. Zudem würden keine „exotischen Metalle“ oder schädliche Chemikalien verwendet. Die Anlage besteht in erster Linie aus Stahl mit einer Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren. Die Lebensdauer von Batterien liege dagegen nur bei rund zehn Jahren. Das Recycling des verwendeten Stahls sei unproblematisch.

Die Anlage wurde in Zusammenarbeit mit Viridor, einem Unternehmen für Recycling und erneuerbare Energien, entwickelt und von der britischen Regierung mit über 8 Mio. Pfund gefördert. Die Anlage von Pilsworth LAES werde in der Lage sein, rund 5.000 mittelgroße Haushalte rund drei Stunden lang mit Strom zu versorgen sowie eine Reihe von Reserve-, Netzausgleichs- und Regulierungsdienstleistungen anzubieten.

Skalierbarkeit könnte LAES als Speicheroption attraktiv machen

Die Marktchancen für LAES sieht das Unternehmen als beträchtlich an. Man befinde sich in fortgeschrittenen Verhandlungen, um für Versorger aus verschiedenen Ländern und für verschiedene Anwendungen Anlagen zu bauen, die zehnmal so groß sind wie das jetzt offiziell in Betrieb genommene Pilotprojekt. LAES könne einfach und kostengünstig auf Hunderte von Megawatt skaliert werden.

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