Unter Fachleuten ist es keine wirklich neue Erkenntnis, aber der Energiewende-Monitoringbericht der zuständigen Expertenkommission des BMWK hält es nochmals schwarz auf weiß fest: Die Energiewende macht im Stromsektor erkennbare Fortschritte, aber das gilt vor allem für den Ausbau von Wind- und Solarenergie in Deutschland, nicht für eine Vielzahl von System- und Sektorkopplungsfragen. „Für die Jahre 2022 und 2023 steht die Energiewende-Ampel überwiegend auf Gelb“, fassen die Experten das Ergebnis ihres Monitorings zusammen. (Nachweis für Beitragsbild: ContextCrew)
Welche Beobachtungen das Expertengremium im Bereich des Stromsektors gemacht hat, ist das Titelthema von ContextCrew Neue Energie 27.2024. Defizite bescheinigt der Bericht insbesondere dem Netzausbau, der sowohl im Übertragungsnetz als auch im Verteilnetz deutlich forciert werden müsse. Beides koste viel Geld, das Konzept eines „Amortisationskontos“ zur zeitlichen Verlagerung der Überwälzung auf die Netznutzungsentgelte sehen die Gutachter als sinnvoll an.
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Die Entwicklung von Energiespeichern sei vor allem im Haushaltsbereich dynamisch. Aktuell beständen hier aber kaum Anreize, diese Speicher gesamtsystemdienlich einzusetzen, „sondern sie dienen vorwiegend der Eigenverbrauchsoptimierung von Photovoltaikanlagen“.
Auch das Thema Bioenergie nimmt der Monitoringbericht in den Blick. Sie wird als „wichtige Energiequelle“ bezeichnet, die für viele Anwendungen zum Einsatz kommen kann. Verfügbare nachhaltige Biomasse sei sehr begrenzt, die energetische Biomassenutzung leiste gleichwohl einen „unverzichtbaren Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität“. Sowohl auf der Rohstoffseite als auch auf der Anwendungsseite müsse die Bioenergie sich allerdings neu ausrichten.
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Bei allen noch existierenden Defiziten bei der Energiewende im Stromsektor: Untätigkeit kann man der Bundesregierung und den Bundesländern nicht vorwerfen. Ein weiterer Monitoringbericht – diesmal von Bund und Ländern – zeigt, dass insgesamt rund 80 Prozent der Aufträge aus dem Bund-Länder-Pakt zur Beschleunigung von Planung, Genehmigung und Umsetzung von Infrastrukturprojekten adressiert wurden. „Konkret heißt das, dass 30 Prozent der Aufträge schon abgeschlossen sind, 49 Prozent der Aufträge begonnen wurden und 21 Prozent der Aufträge noch in Prüfung sind bzw. noch nicht begonnen wurden“, heißt es in dem Bericht. Insgesamt geht es um mehr als 150 Einzelregelungen.
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