152 Seiten umfasst der vom BMWK vorgelegte Entwurf für eine Novelle von EnWG und EEG. Er widmet sich – nach langer Wartezeit auf Seiten der betroffenen Stakeholder – dem Thema Energy Sharing. Aber auch Fragen rund um Netzausbau und Netzanschluss sind Gegenstand des Gesetzentwurfs. (Nachweis für Beitragsbild: ContextCrew)

Der Titelbericht der Ausgabe 36.2024 von ContextCrew Neue Energie bietet einen Einblick in Inhalte des Entwurfs und die Bewertung/Einordnung durch Branchenverbände und Rechtsexperten. Gerade das Thema Netzanschluss brennt den Projektierern unter den Nägeln. Die Engpässe werden zunehmend zum Problem, Netzbetreiber handeln bislang mit Blick auf Kapazitätsreservierungen uneinheitlich.

ContextCrew Neue Energie im Überblick

Der B2B-Brancheninformationsdienst ContextCrew Neue Energie bereitet die zentralen Trends und Entwicklungen rund um den Betrieb erneuerbarer Erzeugungsanlagen und Energiespeichern auf – kompakt, klar, sachlich und nutzwertorientiert. Dabei richten wir uns an die Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Technologie über Planung und Errichtung von Anlagen, den Betrieb und der Vermarktung der erzeugten Energie bis hin zu Verwertung und/oder Rückbau von Anlagen.

Allgemein würden die Bedingungen für den Netzanschluss von Erneuerbare-Energien-Anlagen verbessert, lobt der BEE, der unter dem Strich aber nicht ganz zufrieden ist mit der Vorlage des BMWK. So ist die vom Branchendachverband vorgeschlagene Überbauung der Verknüpfungspunkte mit mehreren Erneuerbare-Energien-Anlagen, flankiert von Speichern und Sektorkopplung, im Entwurf nicht enthalten. „Hier wird eine große Chance vertan, die bereits bestehende Netzinfrastruktur effizienter zu nutzen und somit zu einem schnelleren und kostengünstigeren Ausbau der Erneuerbaren beizutragen“, sagt BEE-Präsidentin Simone Peter.

Überbauung von NVP und Industriedirektbelieferung nicht im Entwurf enthalten

Trotz vieler guter Ansätze des Entwurfs gibt es auch in der Windbranche unerfüllte Wünsche, machte BWE-Präsident Bärbel Heidebroek deutlich. „Wir bedauern ausdrücklich, dass es unsere Vorschläge zu einer vereinfachten Industriedirektbelieferung nicht in den aktuellen Entwurf geschafft haben“, kritisiert Heidebroek. Geringfügige Anpassungen am EnWG und im EEG hätten hier aus BWE-Sicht einen wesentlichen Beitrag zu einer Verbesserung der Voraussetzungen geschaffen.

Derweil sorgt eine Analyse von Forschenden der Leibniz Universität Hannover für Aufsehen in der Bioenergiebranche. In einem aktuellen Papier gehen die Wissenschaftler der Frage nach einer optimalen Flächenverteilung im Bereich der Erneuerbaren nach und sehen einen Bedarf, Flächen für Energiepflanzen zugunsten von PV und Windenergie freizugeben. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger stellt sich vor die Branche und sagt „Wer Bioenergie aus dem Energiesystem nehmen will, verkennt die Notwendigkeiten“.

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