Die Defizite der Wärmewende in Deutschland treten durch den Ukraine-Krieg in ihrem ganzen Umfang ins Blickfeld. Sowohl im Gebäudebereich als auch in der Industrie wurde in den vergangenen Jahren vielfach versäumt, verfügbare und wirtschaftliche „grüne“ Lösungen zu nutzen, auch weil die Rahmenbedingungen nicht entsprechend formuliert waren. Das BMWK holt nun weitere Instrumente aus dem Werkzeugkoffer, um die Gasnutzung in der Industrie zu senken. Für den Klimaschutz schmerzhaft ist dabei insbesondere die Substitution von Erdgas durch Kohlekraft. (Quelle für Beitragsbild: Andrei Merkulov / stock.adobe.com)
Ein Sonderthemenbereich von ContextCrew Neue Energie 25.2022 befasst sich mit der Wärmewende. Während der BEE auf Lösungen in den Bereichen Solarthermie, Geothermie und Bioenergie zur Gebäudebeheizung aufmerksam macht und mit „Worauf warten wir?“ eine zentrale Frage stellt, widmen sich BVES und DCSP dem Komplex der Wärmewende in der Industrie. Auch der Speicher- und der Solarthermieverband sehen ein vielfältiges Angebot, das zeitnah zum Einsatz gebracht werden könnte – und das lange bevor der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft beginnt, Probleme zu lösen.
Mittel- bis langfristig kann grüner Wasserstoff durchaus viele Dekarbonisierungsfragen in der Industrie adressieren. Ein geplantes Großprojekt in Lubmin könnte nun zeigen, wie das Auslastungsproblem einer Elektrolyse umschifft werden kann, die ausschließlich (fluktuierenden) Erneuerbaren-Strom nutzt: Durch die Einbindung einer elektrischen Batterie soll über PPA kontrahierter Wind- und Solarstrom auch während Dunkelheit und Flaute zu H2 weiterverarbeitet werden.
Auch der Einsatz von Fernwärme kann gerade in Ballungsgebieten einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung leisten, aber auch hier dominieren bislang fossile Lösungen. Im Auftrag der EU-Kommission hat das Öko-Institut die europäischen Fernwärmemärkte analysiert. Mehr zum Thema lesen Sie hier.
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