Im Jahr 2018 wurden weltweit Onshore-Windenergieanlagen mit etwas mehr als 45 GW Kapazität in Betrieb genommen. Dabei machten nur vier Hersteller rund 57 Prozent der eingesetzten Maschinen aus: Vestas, Goldwind, GE Renewable Energy und Siemens Gamesa.

Den aktuellen Daten von BloombergNEF (BNEF) zufolge, hat Vestas mit 10,1 GW seinen Vorsprung in der Branche im Jahr 2018 ausgebaut. Die in Betrieb genommenen Windturbinen kommen auf einen Weltmarktanteil von 22 Prozent gegenüber 16 Prozent im Vorjahr. Die Statistiken basieren den Angaben zufolge auf der globalen Datenbank des BNEF über Windprojekte sowie auf Informationen aus der Branche.

Das chinesische Unternehmen Goldwind machte einen Platz gut und befindet sich nun an zweiter Stelle der weltweit führenden Windturbinenhersteller. Dies liegt vor allem an der starken Performance in China, wo Goldwind ein Drittel des 19,3-GW-Marktes eroberte. Die globale Präsenz des Unternehmens bleibt jedoch begrenzt: Nur 5 Prozent der 6,7 GW von Goldwind wurden außerhalb Chinas in Betrieb genommen.

GE belegt mit 5 GW den dritten Platz – sechs von zehn GE-Turbinen wurden in den USA in Betrieb genommen. Sowohl GE als auch Vestas nahmen etwas mehr als 3 GW in den USA in Betrieb, wobei Vestas im Kopf-an-Kopf-Rennen um die Marktführerschaft in den USA mit 44 MW führend war.

Siemens Gamesa musste dem BNEF-Bericht zufolge zwei Plätze hergeben und landet mit 4,1 GW im Jahr 2018 (- 40 Prozent gegenüber 2017) auf Platz vier. Eine Reihe sehr großer Windparks wurden bislang jedoch nur teilweise gebaut und werden erst 2019 ans Netz gehen – sie sind nicht in die Berechnung einbezogen.

Das Daten- und Anlayseunternehmen GlobalData kam im vergangenen Jahr zu einer anderen Einschätzung. Lesen Sie hierzu auch: Siemens Gamesa verdrängt Vestas als Weltmarktführer im Jahr 2017

Siemens Gamesa am stärksten diversifiziert

„Chinesische Hersteller verlassen sich fast ausschließlich auf ihren Heimatmarkt“, sagte Tom Harries, Senior Wind Analyst bei BNEF und Hauptautor des Berichts Global Wind Turbine Market Shares. „Von den europäischen Onshore-Windturbinenherstellern, die unter die Top 10 kamen, haben Vestas und Nordex tatsächlich mehr Kapazitäten in Amerika in Betrieb genommen als in Europa. Die meisten Turbinen von Enercon befinden sich in Europa. Siemens Gamesa ist der am stärksten diversifizierte Anbieter, mit einer nahezu gleichen Verteilung auf Europa, Amerika und Asien.“

Die Verteilung der weltweit in Betrieb genommen Onshore-Windenergieanlagen zeigt eine Abschwächung in Europa (vor allem in Deutschland). So entfielen 2018 rund 11,7 GW auf Nord- und Südamerika, 8,5 GW auf Europa und 1 GW auf Afrika und dem Nahen Osten, während auf Asien 24,2 GW entfielen.

Wenngleich die weltweite Inbetriebnahme von Onshore-Windenergieanlagen 2018 um 3 Prozent zurückging, erwartet BloombergNEF, dass sich das Wachstum 2019 wieder erholen wird – mit einem Anstieg um 32 Prozent auf 60 GW.

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