Green City flexibilisiert Biogasanlage Seckach

Biogasanlage Seckach
Quelle: Green City AG

Die Green City AG hat ihre Biogasanlage im baden-württembergischen Seckach flexibilisiert und dazu die elektrische Leistung von 844 kWel auf 2.047 kWel erhöht. Zudem wurde nach Angaben von Green City das Gasspeichervolumen aufgestockt und eine neue Trafostation installiert. Der Testlauf sowie das vorgeschriebene Umweltgutachten seien positiv verlaufen, so dass der Regelbetrieb gestartet werden konnte.

Umgesetzt wurde die Flexibilisierungsmaßnahme von der Firma Schmack Biogas Service GmbH. Die Gesamtkosten beziffert Green City auf 1,3 Mio. €. „Die Anlage ist mit der Umsetzung der Flexibilisierungsmaßnahme sehr gut für einen erfolgreichen Weiterbetrieb bis mindestens zum Ablauf der EEG-Laufzeit Ende 2026 und gegebenenfalls für weitere zehn Jahre gerüstet“, so Eduard Schindler, Projektleiter Biogas bei Green City.

Kontinuierliche Optimierung der Anlage

Die Biogasanlage in der Gemeinde Seckach im Neckar-Odenwald-Kreis wurde 2007 am Ortsrand von Großeicholzheim errichtet. Sie hatte ursprünglich eine elektrische Leistung von 536 kW und wurde 2009 auf 844 kWel erweitert. Sie produzierte durchschnittlich 6.78 Millionen kWh Strom. Damit versorgte die Anlage rund 2.000 Haushalte mit grünem Strom aus nachwachsenden Rohstoffen und sparte so insgesamt ca. 3.500 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Seit 2009 wird die Abwärme, die bei der Verstromung von Biogas entsteht, zusätzlich zur Holztrocknung genutzt. Seit Dezember 2013 ist die Anlage außerdem an das Nahwärmenetz des Ortsteils Großeicholzheim angeschlossen und versorgt 122 Haushalte.

Biogasanlage soll flexibel auf Wärme und Strombedarf reagieren

Die Biogasanlage wird sich zukünftig sowohl am Wärmebedarf des Fernwärmenetzes der Bürger-Energie-Großeicholzheim als auch dem aktuellen Bedarf am Strommarkt orientieren und dementsprechend flexibel einspeisen. Das bedeutet zum einen eine Entlastung des bestehenden Stromnetzes, da flexibel steuerbare Blockheizkraftwerke die schwankende Stromproduktion aus Wind- und PV-Anlagen ausgleichen können.

Wärmeversorgung soll auch in Spitzenzeiten ohne Heizöl realisiert werden

Ein weiterer Vorteil der Umrüstung besteht darin, dass die Versorgung des Wärmenetzes der Bürger-Energie Großeicholzheim im Winter optimiert werden kann. Denn mit dem zweiten Blockheizkraftwerk, welches eine elektrische Leistung von 1.203 kW bzw. eine thermische von 1.201 kW vorweist, ist es möglich, den während der Sommermonate reduzierten Betrieb in den Wintermonaten mittels Erhöhung der Leistung auszugleichen. Die jährliche elektrische Energieerzeugung der Biogasanlage bleibt davon jedoch unberührt bzw. mit 7,1 GWh konstant. Ziel ist es zudem, die Wärmeversorgung vollständig ohne den bisher während der Spitzenlasten notwendigen Einsatz von Heizöl zu realisieren.

Lesen Sie dazu auch:

BNetzA: Förderdeckel für Flexibilisierung von Biomasseanlagen ist erreicht