Greenpeace: Braunkohleausstieg würde jährlich fast 28 Mrd. € sparen

Durch einen schnellen Braunkohleausstieg in Deutschland ließen sich jährlich 27,9 Mrd. € für Schäden und Zusatzkosten vermeiden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy. Für die Untersuchung haben die Experten des FÖS neben den Stromgestehungskosten auch die Kosten erfasst, die durch Klima- und Gesundheitsschäden sowie durch Subventionen und staatliche Vergünstigungen entstehen.

„Die Studie entlarvt die angeblich so billige Braunkohle als eine der teuersten Formen der Stromerzeugung überhaupt“, sagte Janne Andresen von Greenpeace Energy. „Ein möglichst schneller Abschied von der Braunkohleverstromung ist deshalb nicht nur unabdingbar, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. Er ist auch ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft.“ Die Studie liefert Erkenntnisse für die Arbeit der von der Bundesregierung eingesetzten Kohlekommission. Das Gremium hat am 26. Juni 2018 seine Arbeit aufgenommen und soll bis Ende des Jahres einen Zeitpunkt für den Kohleausstieg festlegen.

Wasser-, Wind- und Solarkraft schon beim gleichen Preisniveau

„Die Stromproduktion in Braunkohlekraftwerken ist zwar für sich betrachtet noch recht günstig“, erläutert Rupert Wronski vom FÖS. „Erneuerbare Energien aus Wasser, Wind und Sonne sind inzwischen jedoch beim gleichen Preisniveau angelangt. Vor allem aber zieht die Braunkohleverstromung enorme klima- und gesundheitsschädliche Folgekosten nach sich.“

Klimaschäden verursachen Löwenanteil der Kosten

Den Löwenanteil machen dabei die Klimaschäden aus, die sich laut FÖS auf 23,2 Mrd. € jährlich belaufen. Durch die Braunkohle verursachte Gesundheitsschäden kosteten die Bürger circa 3,1 Mrd. €. Braunkohle setzt erhebliche Mengen an Schadstoffen wie Quecksilber, Feinstaub und Stickoxid frei. Sie können Atemwegs-, Herz-Kreislauf- sowie neurologische Erkrankungen wie Alzheimer verursachen. Subventionen und staatliche Vergünstigungen für die Braunkohle schlagen der Berechnung zufolge mit circa zwei Mrd. € jährlich zu Buche.

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