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Greenpeace Energy baut weiteren Windgas-Elektrolyseur

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Windparks nutzen statt abschalten. Mit diesem Ziel bauen die Hamburger Energiegenossenschaft Greenpeace Energy und Energie des Nordens aus Ellhöft einen Elektrolyseur zur Produktion von grünem Wasserstoff durch Windenergie.

Der Elektrolyseur im schleswig-holsteinischen Haurup ist bereits der zweite, den Greenpeace Energy mit Partnern baut. Der erste ging im Oktober 2016 im fränkischen Haßfurt in Betrieb. Mit einer Nennleistung von einem MW soll der Elektrolyseur von 2020 an jährlich bis zu 3,75 Mio. kWh Wasserstoff ins Gasnetz einspeisen.

Das Projekt „Windgas Haurup“ wird vom Programm „Norddeutsche Energiewende 4.0“ (NEW 4.0) gefördert, in dessen Rahmen Technologien mit besonderem Nutzen für die Energiewende in der Praxis erprobt werden. Mit der Windgas-Technologie können bislang ungenutzte Stromüberschüsse als erneuerbares Gas in Form von Wasserstoff im vorhandenen Gasnetz gespeichert werden. Damit ließen sich selbst lange Dunkelflauten überbrücken, was Versorgungssicherheit auch bei hohen Erneuerbaren-Anteilen im deutschen Energiesystem schaffe, so Greenpeace Energy.

Wasserstoff kann in die Deudan-Gaspipeline eingespeist werden

EdN-Geschäftsführer Jan-Martin Hansen und Reinhard Christiansen mit Greenpeace Energy-Vorstand Sönke Tangermann (re.) / © Levke Jannichsen für Energie des Nordens (EdN)

„Wir haben am Umspannwerk Haurup einen idealen Ort für unser Projekt gefunden“, sagt Reinhard Christiansen, Geschäftsführer von Energie des Nordens (EdN), ein Zusammenschluss von rund 80 regionalen Erneuerbaren-Unternehmen. „Zum einen können wir hier an einem Netzknotenpunkt überschüssigen Windstrom aus der gesamten Region nutzen. Und zum anderen läuft hier die kapazitätsstarke Gastransportleitung ‚Deudan’ vorbei, in die wir den produzierten Wasserstoff einspeisen können.“ Zum Projekt „Windgas Haurup“ tragen im Rahmen von NEW 4.0 auch der Stromnetzbetreiber Schleswig-Holstein Netz sowie Gasunie als Betreiber der Deudan-Gaspipeline bei.

Auch wenn sich die Stromüberschüsse in der Region im Zuge des künftigen Netzausbaus reduzieren sollten, ist der Betrieb des Elektrolyseurs in Haurup den Angaben zufolge gesichert: Dann unterstütze er mit seiner Fahrweise die Integration des Windparks Ellhöft in das Stromportfolio von Greenpeace Energy. Einen Vertrag über die Lieferung von grüner Energie aus sechs Windenergieanlagen des Typs AN-Bonus mit je 1,3 MW Leistung hatten Greenpeace Energy und die Windparkbetreiber Anfang September abgeschlossen. Das Power Purchase Agreement (PPA) und der Elektrolyseurbetrieb ermöglichen den wirtschaftlichen Weiterbetrieb des Windparks Ellhöft nach dem Auslaufen der EEG-Förderung zum Ende des Jahres 2020.

Elektrolyseur bietet auch Regelenergieleistung an

Neben der Windgas-Produktion bei sonst aufgrund von Einspeisemanagement abgeschalteten Windkraftanlagen könne der neue Elektrolyseur auch Regelenergieleistung anbieten, heißt es. Dazu fährt der Elektrolyseur auf Signale des Netzbetreibers hin seine Leistung hinauf oder herunter und stabilisiert so das Stromnetz, in dem Erzeugung und Verbrauch immer im Gleichgewicht sein müssen.

Auch interessant – unser Dossier „Power-to-Gas für die Energiewende: Stärken, Schwächen, Kosten und Perspektiven“:

https://www.contextcrew.de/dossier-power-to-gas-fuer-die-energiewende/

 

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