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„Große Innovationsfreude“ Stadtwerke Award 2018 geht an Lübeck, Wuppertal und Trier

Kundenservice-Digitalisierung, Blockchain und nachhaltiges Gewerbegebiet

Die Stadtwerke Lübeck, die Wuppertaler Stadtwerke und die Stadtwerke Trier haben den Stadtwerke Award 2018 gewonnen. Die von der Stadtwerkekooperation Trianel, der VKU-Akademie und der ZfK organisierte Auszeichnung wurde jetzt auf dem VKU Stadtwerkekongress verliehen.

„Die Stadtwerke erkennen immer mehr die Chancen der Digitalisierung, moderner Stadtteilentwicklung sowie moderner Kundenbeziehungen und zeigen große Innovationsfreude“, betont der Sprecher der Trianel-Geschäftsführung, Sven Becker, in der Laudatio.

Für VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche verdeutlichen die vielen diesjährigen Bewerbungen die große Dynamik, die in der Stadtwerkelandschaft zu beobachten ist. Mit rund 30 Bewerbungen haben sich dem VKU zufolge so viele Unternehmen wie noch nie für den Stadtwerke Award beworben.

„Stadtwerke entwickeln ein neues Verständnis von moderner Daseinsvorsorge, in dessen Zentrum weiterhin der Kunde steht und sie denken systemisch, spartenübergreifend. Die Gewinner nutzen die Chancen der Digitalisierung in buchstäblich „ausgezeichneter“ Art und Weise für ihre Kunden“, so Reiche. Die Energieversorgung Halle (EVH), das Stadtwerk am See aus Überlingen und die Thüga aus München gehörten neben den drei Gewinnern zu den Nominierten.

Stadtwerke Lübeck

Die Stadtwerke Lübeck GmbH gewinnt den ersten Platz für die Digitalisierung ihres Kundenservices mit dem Projekt „OutSteP“. Durch die Optimierung und Digitalisierung der Prozesse wird die Steuerung, Zählung und Messung aller Kundenanliegen gleichzeitig über eine zentrale Plattform gewährleistet. Die nachhaltige Verbesserung der Servicequalität wird durch eine am Bedarf ausgerichtete Personaleinsatzplanung ermöglicht. Gleichzeitig wird ein fortlaufendes Kundenfeedback durch Call-recording und automatisierte Kundenzufriedenheitsbefragungen eingeholt, um die Servicequalität zu verbessern. Mit Hilfe eines Push-Verfahrens werden alle Vorgänge den Mitarbeitern elektronisch zur Verfügung gestellt.

„Die Lösung der Stadtwerke Lübeck verbindet die Möglichkeiten der Digitalisierung mit den Bedürfnissen des Kunden in einem bisher einzigartigen Lösungsvorschlag“, erklärte Sven Becker das Jury-Urteil. Die Stadtwerke Lübeck hätten nicht nur die Jury überzeugt, sondern seien auch der Sieger der diesjährigen Umfrage bei den Lesern der ZfK – Zeitung für Kommunale Wirtschaft.

Wuppertaler Stadtwerke

Den zweiten Platz des Stadtwerke Award 2018 gewinnt die Wuppertaler Stadtwerke GmbH mit dem Modell „Tal.Markt – Der Blockchain-Markt für den Ökostrom“. „Regionale Stärke, erneuerbare Energien und digitale Kompetenz werden auf einem Blockchain-Markt mit individuellen Kundenanliegen verbunden“, beschrieb Becker das Modell.

Die Wuppertaler Stadtwerke GmbH verknüpfen den Vertrieb, das Bilanzkreismanagement, die Direktvermarktung und den wettbewerblichen Messstellenbetrieb in einer gemeinsamen digitalen Plattform. Der Tal.Markt richtet sich vertrieblich an Privat- und Gewerbekunden, die bewusst nachhaltig wirtschaften möchten, aber ebenso an das Segment der First Mover und Early Adopter neuer Technologien. Die vollständige Digitalisierung der Prozesse und die Verwendung der Blockchaintechnologie als Zertifizierungstool macht die Plattform auch bei kleineren Umsatzmargen wirtschaftlich, heißt es in einer Mitteilung des VKU. Für den Kunden sei das Modell attraktiv, da es ihm einen individuellen Strommix mit einer Auswahl verschiedener regionaler Grünstromangebote bietet, die er selbst bestimmen kann.

Stadtwerke Trier

Die Stadtwerke Trier AöR behaupten sich mit dem Projekt: „Energie und Technikpark – Gemeinsam Mehrwert entwickeln“ auf dem dritten Platz. Die Entwicklung eines integrierten und nachhaltigen Gewerbegebiets durch die Nutzung der im kommunalen Klärwerk und PV-Dachanlagen erzeugten Energie sei ein neuer und bisher einmaliger Ansatz. Kosten und Leistungsstrukturen würden durch die prozessfokussierte Standortentwicklung verbessert und das Gewerbequartier werde mit einer zukunftsorientierten Infrastruktur ausgerüstet.

„Der gemeinsame Betriebshof von Stadt und Stadtwerken ermöglicht eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit für Stadtwerke, Überschussenergie sinnvoll zu nutzen“, hob Becker hervor.