Im deutschen Wärmemarkt setzen die Verbraucher weiterhin vor allem auf Erdgas bei der Wahl ihrer Heizungssysteme. Wie der Bundesverband der Energie –und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer Mitteilung berichtet, wurden bereits in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 219.000 Baugenehmigungen für Wohnungen gemeldet, und davon werden fast 40 Prozent (39,6) mit einer Erdgasheizung ausgestattet.
Nimmt man noch die Fernwärme hinzu, die zu fast 40 Prozent aus Erdgas erzeugt wird, bedeutet dies laut dem BDEW, dass in rund 106.000 Wohnungsneubauten Gas zum Einsatz kommt. Auch im Gebäudebestand liegt Erdgas vorne. Die große Mehrheit (49,4 Prozent) wurde 2016 mit Erdgas beheizt.
Dass Erdgas bei den Kunden ein sehr gutes Image hat, zeige sich auch an der jährlichen BDEW-Befragung unter Eigenheimbesitzern. Erste Ergebnisse der aktuellen Umfrage hat der BDEW jetzt vorab präsentiert. Auf die Frage, mit welchem Energieträger sie heute ihr Haus beheizen würden, würden sich auch 2017 über 40 Prozent für Erdgas entscheiden. Zählt man die Kombination Erdgas und Solar dazu, würden über die Hälfte der Befragten sich für eine Gasheizung entscheiden. Über die Hälfte der Befragten glaubt zudem, dass Erdgas in Zukunft noch grüner werden kann.
Mehr Bio-Erdgas verwenden
Befragt, wie dies gelingen kann, sprach sich ein Drittel der Befragten dafür aus, mehr Bio-Erdgas zu verwenden. „Dafür muss Bio-Erdgas endlich vollumfänglich als Erneuerbare Energie im Rahmen der Energieeinspar-Verordnung und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes anerkannt werden“, fordert Anke Tuschek von der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Welche Bedeutung haben bestehende Wärmenetze im Energiesystem der Zukunft?