Deutschland droht die schwerste Rezession der Nachkriegsgeschichte. Um die Wirtschaft nach dem „Corona-Lockdown“ anzukurbeln hat die Bundesregierung in der vergangenen Woche ein Konjunkturpaket in Höhe von 130 Mrd. € beschlossen. Die Maßnahmen dürften laut Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aber nicht nur als klassisches Konjunkturpaket gesehen werden. Vielmehr sei es eine Mischung aus Konjunktur- und einem auf viele Jahre ausgerichtetem Zukunftspaket.

Das Zukunftspaket umfasst rund 50 Mrd. € und beinhaltet beispielsweise die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie, deren Ziel es sein soll, Deutschland bei modernster Wasserstofftechnik zum Ausrüster der Welt zu machen. Mit weiteren Investitionen in die Elektromobilität soll nun auch die Verkehrswende vorangetrieben werden. Doch für den Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) bleiben Chancen ungenutzt. So hätte die Energiewende im Gebäudesektor starke gesamtwirtschaftliche Impulse für den Neustart setzen können, kritisiert BEE-Vizepräsident Karl-Heinz Stawiarski. Wo Potenziale schlummern, welche aktuellen Projekte und Entwicklungen es gibt, lesen Sie in unserem Dossier „Wärmenetze 4.0 und Abwärmenutzung“.

Der Titel der jetzt erschienenen Ausgabe 24.2020 von EUWID Neue Energie beschäftigt sich mit dem ambitionierten Ziel der Bundesregierung, die Offshore-Windenergie auf 40 GW bis zum Jahr 2040 auszubauen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) spricht von einem „Meilenstein“ für die deutsche Offshore-Branche und sieht große wirtschaftliche Chancen. Doch das neue Ausschreibungsdesign erntete reichlich Kritik.

Säumig bleibt die Bundesregierung bezüglich der seit Monaten angekündigten, aber immer wieder vertagten Gesetzesänderung zur endgültigen Streichung des Solardeckels. Die Solarbranche befürchtet harte Einschnitte und hat Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe eingereicht. Auch der Windenergie an Land drohen durch die Post-EEG-Phase Verluste. Niedersachsen hat ein „Sicherungsnetz“ für Altanlagen ins Spiel gebracht.

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