Bis 2030 sollen in Deutschland 15 Millionen vollelektrische Fahrzeuge über die Straßen rollen. Sie besitzen mit 750 GWh die rund 20-fache Speicherkapazität aller deutschen Pumpspeicherkraftwerke, rechnet der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) vor. Das Potenzial dieser Speicher als Flexibilität ist mithin riesig, gerade dann, wenn sie bidirektional fungieren und Strom in Zeiten einer geringen Stromverfügbarkeit im Netz zurückspeisen können. (Nachweis für Beitragsbild: ContextCrew)
Auf der technologischen Seite ist die Funktionsfähigkeit von bidirektionalem Laden und Vehicle-to-grid bereits in Forschungs- und Demonstrationsprojekten mehrfach unter Beweis gestellt worden, so wurde bereits 2019 in der Johan Cruijff ArenA (JCA) in Amsterdam eine bidirektionale Ladestation in Betrieb genommen worden. Auch die Bundesregierung hat das Potenzial entdeckt und stellt 80 Mio. € für die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben bereit, mit denen die Transformation hin zur Elektromobilität und deren Integration in die Strommärkte unterstützt werden. Ein Schwerpunkt liegt hier auf Projekten, die das bidirektionale Laden voranbringen sollen.
Die technologische Machbarkeit ist erwiesen und das Potenzial erkannt, aber aktuell gibt es noch eine Vielzahl von Hemmnissen für Vehicle-to-grid und bidirektionales Laden. Ein im Oktober 2022 vorgestelltes Positionspapier des bne verweist auf drei Bereiche, in denen Korrekturen am regulatorischen Rahmen für den Markthochlauf sinnvoll bis notwendig sind. Sie betreffen die Verbesserung der Rechtsposition, die Standardisierung von Prozessen und die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.
Der vorliegende Blickpunkt widmet sich dem Thema bidirektionales Laden und Vehicle-to-grid auf der Grundlage ausgewählter Berichte in ContextCrew Neue Energie. Der Blickpunkt wird ergänzt, sobald die Berichterstattung sich mit dem Themenfeld der Herkunftsnachweise befasst. Eine Übersicht über sämtliche Blickpunkt-Elemente von ContextCrew Neue Energie können Sie hier aufrufen.
- (Oktober 2022) Bidirektionales Laden ist keine Science Fiction – aber der gesetzliche Rahmen ist nicht praxistauglich
- (Juli 2022) Schwerpunkt Bidirektionales Laden: BMWK unterstützt Forschung mit 80 Mio. € Fördergeld
- (Juli 2022) Masterplan Ladeinfrastruktur II: Steuerbarkeit, Flexibilitätsmodelle und bidirektionales Laden
- (März 2022) Vehicle-to-Grid: „Riesengroße Chance, die wir nutzen müssen“
- (Dezember 2021) Elektromobilität, Ladeinfrastruktur und das Netz: Aktuelle Entwicklungen
- (Juni 2020) Technische und regulatorische Hürden: Breite Umsetzung von Vehicle-to-Grid aktuell nicht möglich
- (August 2023) Fraunhofer IAF will E-Autos als mobile Stromspeicher massentauglich machen
- (Juni 2023) Bidirektionales Laden wird mit Renault R5 etabliert
- (Juni 2023) „Zukunft der Ladetechnologie ist bidirektional“
- (Mai 2023) BMW und E.ON: Vom kostenoptimierten Laden zur netzstabilisierenden V2G-Einbindung
- (September 2022) VW-Tochter Elli und Elia Group kooperieren bei Integration von E-Autos ins Stromnetz
- (September 2022) Vehicle-to-Grid: Acht Hyundai Ioniq 5 speisen Sekundärregelleistung in Amprion-Netz ein
- (August 2022) The Mobility House handelt Flexibilitäten von E-Autobatterien an der EPEX Spot
- (Februar 2022)„Banula“: Blockchain soll Flexibilitäten von Elektroautos in Echtzeit verfügbar machen
- (Juli 2021) Projekt „Bidirektionales Lademanagement – BDL“: Testphase mit BMW i3 startet
- (Juli 2021) The Mobility House stabilisiert jetzt auch in Frankreich mit E-Auto-Batterien das Stromnetz
- (November 2020) Elli, Bosch, Stromnetz Berlin und 50 Hertz erforschen Netzintegration von E-Autos
- (Juli 2020) Vehicle-to-Home-Ansatz: Stromkosten optimieren und zur Netzstabilität beitragen
- (Dezember 2019) Erste bidirektionale Ladestation in Johan Cruijff ArenA installiert
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