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Im Winter sollten Hackschnitzel mit Regenschutz oder nur möglichst kurz gelagert werden

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Lagerungsdauer, Lagersaison, Sortiment und Regenschutz wirken sich signifikant auf Wassergehalt und Trockenmasseverluste von Holzhackschnitzeln aus. Zu diesem Ergebnis kommen das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) sowie die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) im Forschungsprojekt „Qualitätserhaltende Hackschnitzellagerung“.

Im Rahmen des Projekts wurde die Lagerung von Fichtenhackschnitzeln aus Waldrestholz und aus Energierundholz sowie die Lagerung mit und ohne Regenschutz in Freilandversuchen untersucht. Die Forschungsergebnisse hat das TFZ in sogenannten Behälterversuchen validiert. Dabei wurden zusätzliche Varianten, wie zum Beispiel unterschiedliche Hackschnitzeltypen sowie die Siebung der Brennstoffe, mitbetrachtet.

Lagersaison hat deutlichen Einfluss auf Energieverluste

Einen deutlichen Einfluss auf die Energieverluste hatte dem TFZ zufolge die Lagersaison. Im Winter seien beispielsweise die höchsten Energieverluste (11,3 Prozent) gemessen worden, teilte das TFZ mit. Im Sommer habe sich der Energieinhalt hingegen kaum geändert oder sei sogar um maximal 4,7 Prozent angestiegen. „Während des Winters sollten Waldrestholzhackschnitzel mit Regenschutz oder nur so kurz wie möglich gelagert werden“, resümiert Theresa Mendel, Projektbearbeiterin am TFZ, die Ergebnisse. „Während eines trockenen und warmen Sommers können Hackschnitzel ohne große Einschränkungen gelagert werden.“

Das Lagerverhalten sei bei Energierundholz in ungehackter Form besser als bei Hackschnitzeln. Die Lagerung von ungehacktem Waldrestholz ergebe dagegen keine Vorteile für den Energieinhalt. Allerdings verbessere sich die Qualität des Brennstoffs durch einen geringeren Asche- und Feingehalt.

Kosten für Trockenmasseabbau werden teilweise durch Brennstofftrocknung kompensiert

Die mit der Freilandlagerung von Waldhackschnitzeln verbundenen Kosten wurden in verschiedenen Varianten für einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb sowie einen Biomassehändler berechnet. In allen Berechnungen fielen hohe Lagerungskosten an. Diese stiegen mit der Lagerungsdauer an: zum einen wegen der damit geringeren durchgesetzten Menge pro Jahr, zum anderen aufgrund der höheren Kosten durch den Abbau von Trockenmasse. Die Kosten für den Trockenmasseabbau konnten bei Betrachtung des nutzbaren Energieinhalts teilweise durch die parallel stattfindende Brennstofftrocknung kompensiert werden.

Der Forschungsbericht „Lagerung von Holzhackschnitzel“ zeigt umfangreiche Verfahrensdaten zur Lagerung und Qualitätssicherung von Holzhackschnitzeln unter bayerischen Bedingungen. Die gewonnenen Erkenntnisse können dazu beitragen, dass die Bereitstellungskette von Waldhackschnitzeln weiter rationalisiert wird. Die Ergebnisse des zweieinhalbjährigen Projekts sind im kostenlosen TFZ-Bericht 55 veröffentlicht.

Lesen Sie dazu auch:

Fachgruppe „pro Hackschnitzel“ im DEPV gegründet

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