Aufgrund des im Vergleich zu 2017 um 7,4 Prozent wärmeren Kalenderjahres 2018 ist der Verbrauch von Raumheizwärme in fast allen Regionen in Deutschland zurückgegangen. Das belegen Auswertungen des Energiedienstleisters Techem. Trotzdem müssen Mieter, die mit Öl heizen, vorraussichtlich nachzahlen.
Als Grund dafür nennt Techem den deutlich gestiegenen Ölpreis (2018 gegenüber 2017: +21,8 Prozent). Die Raumheizkosten in ölversorgten Liegenschaften könnten sich damit im Bundesdurchschnitt voraussichtlich um 12,8 Prozent erhöhen.
Höhere Heizkosten für Heizöl könnten gemäß der Prognose von Techem, die auf dem Vergleich der Gradtagszahlen von 2018 zu 2017 basiert, besonders auf Mieter aus dem Norden Deutschlands zukommen.
Deutlich gestiegener Ölpreis
Zwar sei nur in Helgoland und auf Norderney auf Basis der Temperaturwerte mit einem Mehrverbrauch zu rechnen, doch auch in Cuxhaven, List auf Sylt und Westermarkelsdorf auf der Insel Fehmarn deuteten sich mehr als 20 Prozent höhere Kosten für Nutzer von Ölheizungen an.
Dagegen sollten in allen Regionen Deutschlands die Kosten für Nutzer von Gasheizungen sinken, selbst in Helgoland (-0,2 Prozent) und auf Norderney (-0,7 Prozent).
Raumheizkosten für Erdgas gingen zurück
Bei Heizöl hänge die Höhe der Nachzahlungen letztendlich davon ab, zu welchem Zeitpunkt es eingekauft wurde. So könne es sein, dass noch alte Reserven mit einem niedrigeren Einkaufspreis verheizt wurden. Diesen Effekt gebe es bei Gas nicht, da der jeweilige Verbrauch zu den aktuellen Konditionen abgerechnet werde. Zudem sei der Gaspreis 2018 gegenüber 2017 im bundesweiten Durchschnitt um 1,6 Prozent gesunken. Verstärkt durch den geringeren Verbrauch gingen die Raumheizkosten für Erdgas um 8,9 Prozent zurück, heißt es. Die Verbrauchsdaten wurden im Rahmen der Vorarbeiten zur Energiekennwertestudie 2019 von Techem erhoben.