Ein Rückgang der Industriestromnachfrage schlägt nach Berechungen der Enervis Energy Advisors GmbH unmittelbar auf das Strompreisniveau durch. Ein sektorspezifischer Nachfragerückgang um 25 TWh bzw. 10 Prozent würde den mittleren Jahresstrompreis am Großhandelsmarkt um circa 1,80 €/MWh bzw. 3,5 Prozent reduzieren.
Laut den Modellierungen von Enervis sinkt der mittlere Jahresstrompreis, sofern der Nachfragerückgang 20 Prozent (50 TWh) beträgt, um etwa 3,50 €/MWh bzw. 6,5 Prozent gegenüber einer Referenzentwicklung mit konstant hoher Industriestromnachfrage. In den Betrachtungen werde deutlich, dass insbesondere die Stromnachfrage der energieintensiven Industrie einen spürbaren Einfluss auf die Stromwirtschaft habe.
Die angestrebte und womöglich deutlich zunehmende Elektrifizierung industrieller Fertigungsprozesse würde diese Verflechtungen nachhaltig festigen bzw. sogar stärken, so Mirko Schlossarczyk von enervis.
Basierend auf aktuellen Einschätzungen zu europäischen Strommarktentwicklungen in Kombination mit unterschiedlichen Erwartungswerten zur konjunkturellen Entwicklung und zum Industriestromverbrauch, haben die Energieökonomen mit dem unternehmenseigenen europäischen Strommarktmodell die Strompreisentwicklung am deutschen Großhandelsmarkt in den kommenden fünf Jahren prognostiziert und analysiert. Der größte Stromverbraucher in Deutschland ist die Industrie. Knapp die Hälfte des Stromverbrauchs, rund 250 TWh entfällt laut Enervis auf diese Verbrauchergruppe.
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