Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist eine der großen Herausforderungen bei einer Verkehrswende in Richtung batteriebetriebener Fahrzeuge. Eine Nutzung der engmaschig verfügbaren Straßenlaternenmasten böte eine Möglichkeit, vielfältige Auflademöglichkeiten im öffentlichen Raum zu schaffen. Bereits im Februar hatte Infineon über eine intelligente Straßenlaterne berichtet, die man gemeinsam mit dem Start-up eluminocity entwickelt hat. Nun zieht der japanische Elektronikkonzern Panasonic nach.
Wie der Konzern bekannt gab, will man mit der 100-prozentigen Tochter Vossloh-Schwabe jetzt die Straßenbeleuchtungs-Infrastruktur nutzen, um aus gewöhnlichen Straßenleuchtenmasten intelligente Säulen zu machen. Sie sollen Elektroautos aufladen können, als WLAN-Hotspot dienen, Überwachungskameras integrieren, Handynetze verbreiten, als Backbone für die Kommunikation von Sensoren bei der Parkplatzsuche helfen oder sogar den Füllstand der angrenzenden Mülltonnen an die Stadtreinigung melden. Den sogenannten „Shuffle“ will Panasonic auf der anstehenden IFA in Berlin präsentieren.
Kommunikationsdaten werden über das Stromnetz übertragen
„Straßenleuchten haben die richtige Höhe, den gleichmäßigen Abstand und sind in einer großen Vielzahl in Deutschland vorhanden, so dass die Idee für eine anderweitige Nutzung auf der Hand liegt“, sagt Jörg Schneck, General Manager Sales & Marketing bei Vossloh Schwabe Deutschland. Dank der Umrüstung auf energiesparsame LEDs könne die freigewordene Energie für anderweitige Aufgaben genutzt werden. Realisieren lasse sich die Umrüstung mit der neuen HD-PLC Technologie, einer neuen Kommunikationstechnik, die digitale Informationen über Stromleitungen übertragen kann.
Mit der Technologie von Panasonic könnten auch bereits heutige Straßenleuchten umgerüstet werden und müssten zum Teil nicht neu gebaut werden, heißt es weiter. Das Konzept sei als offene Plattform angelegt und ermögliche damit die Integration von Produkten anderer Lieferanten.