Wie geht es mit den Märkten für Power Purchase Agreements (PPA) in Deutschland weiter? In den vergangenen Jahren hat sich hier ein hoch dynamisches Segment innerhalb des Strommarkts entwickelt, das insbesondere mittel- bis langfristige Preisabsicherungsbedürfnisse auf Kunden- und Produzentenseite adressiert. Zugleich wird der Markt stark angetrieben durch die Dekarbonisierungsziele und -auflagen der Industrie. Der PPA-Markt steht allerdings vor großen Herausforderungen, gerade mit Blick auf das künftige Strommarktdesign und die Förderung der erneuerbaren Energien über Contracts for Difference (CfD). Dessen ungeachtet wird ein marktlicher Impuls für das Erreichen der Ausbauziele am Strommarkt im Jahr 2030 benötigt. (Nachweis für Beitragsbild: fotografci / stock.adobe.com)
Vor diesem Hintergrund veranstaltet die Marktoffensive Erneuerbare Energien der dena am 10. und 11. Oktober in Berlin ihre 4. Jahreskonferenz. Im Fokus der zweitägigen Konferenz stehen zusätzliche Instrumente zur Finanzierung des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energien, Ableitungen aus der Electricity Market Directive der EU für Deutschland sowie Geschäftsmodelle und Dekarbonisierungsstrategien für Industrie und Gewerbe.
Zu den Referenten am ersten Konferenztag zählt BMWK-Staatssekretär Philipp Nimmermann, der sich am Panel „Privates Kapital für die Energiewende: Wie heben wir zusätzliche Investitionen im Markt?“ beteiligt. Im „Optionenpapier“ des Wirtschaftsministeriums zum zukünftigen Strommarktdesign heißt es, dass künftig Absicherungsinstrumente für PPAs eine stärkere Rolle spielen sollen, um das Segment der Refinanzierung von Erneuerbare-Energien-Anlagen über die Strommärkte zu verbreitern.
Marktdesign der Zukunft: Welche Rolle spielen PPAs dabei?
„Es ist jedoch noch unklar, wie groß bei marktnahen Konditionen der Absicherungsinstrumente der tatsächliche Effekt auf den Markt sein wird“, heißt es im Optionenpapier weiter. Die Verfügbarkeit von Standorten, die sich allein aus Strommarkterlösen refinanzieren können, sei begrenzt. „Auch ein Absicherungsinstrument für PPAs kann diese Herausforderung nicht beheben.“ Der Bedarf für einen Investitionsrahmen für alle EE-Anlagen bestehe unabhängig von einem gegebenenfalls ergänzenden Absicherungsinstrument für PPAs.
Neben der Flankierung der PPA-Finanzierung sind die Regelungen des künftigen Marktdesigns auf nationaler und europäischer Ebene maßgeblich für den weiteren Gestaltungs- und Anwendungsbereich für PPA. Der Frage „Marktdesign der Zukunft: Welche Rolle spielen PPAs dabei?“ widmet sich eine Podiumsdiskussion am zweiten Tag, an der sich Nina Scheer (SPD), Katrin Uhlig (Grüne), Michael Kruse (FDP), Mark Helfrich (CDU/CSU) und Ralph Lenkert (Linke) beteiligen.
In parallelen Sessions geht es im Anschluss um Markt und Rolle von Herkunftsnachweisen, Instrumente der Risikoabsicherung, Strategien gegen wachsende Marktwertrisiken und die Rolle von PPAs beim Markthochlauf von grünem Wasserstoff.
Zu den Topthemen der aktuellen Ausgabe von ContextCrew Neue Energie:
PPA im Wirbelwind der Veränderungen: Ein Blick auf den Status des europäischen Markts