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MAN ES: Power-to-X-Technologie für den industriellen Einsatz liegt längst vor

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MAN Energy Solutions SE (MAN ES) sieht keine technischen Hemmnisse bei der Realisierung von industriellen Power-to-X-Anlagen oder Wasserstoffspeichern. Eigenen Angaben zufolge hat der Augsburger Maschinenbauer bereits eine marktfähige Komplettlösung für die Erzeugung synthetischer Gase aus erneuerbaren Energien mit einer Leistung von 50 MW entwickelt.

Gemeinsam mit Vattenfall und ARGE Netz will MAN im Rahmen des Projekts HySynGas eine solche Anlage im Industriepark Brunsbüttel realisieren (EUWID 15/2019). Geplant sei die Wasserstofferzeugung mit einer Methanisierungseinheit, die den erzeugten grünen Wasserstoff anschließend in mindestens 40 Tonnen synthetisches Methan pro Tag umwandeln soll.

MAN ES beteiligt sich an Entwicklung industrieller Wasserstoffspeicher

Im Rahmen eines Konsortiums ist MAN ES auch an der Realisierung von großen Wasserstoffspeichersystemen beteiligt. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung haben MAN ES, Hydrogenious LOHC Technologies und die holländische Frames Group im Juli unterzeichnet. Die Speichersysteme funktionieren auf Basis der „Liquid Organic Hydrogen Carrier“-Technologie (LOHC-Technologie). Die Partner zielen mit ihrem Angebot auf einen sich entwickelnden industriellen Bedarf an großen Mengen vor allem grün erzeugten Wasserstoffs und haben in einem ersten Schritt Anlagenkonzepte mit einer Kapazität von täglich fünf und zwölf Tonnen Wasserstoff entwickelt.

Die von Hydrogenious LOHC Technologies entwickelte Technologie nutzt Wärmeträgeröl zur Bindung von Wasserstoff und ermöglicht so die drucklose Lagerung bei Umgebungstemperatur. Darüber hinaus wird ein gegenüber herkömmlichen Druckbehältern um das Dreifache erhöhtes Ladevolumen ermöglicht. Nach Angaben von MAN ES bietet die LOHC-Technologie so eine sichere und effiziente Lösung für die großtechnische Speicherung und Verteilung von Wasserstoff.

Frames Energy Systems ist für die Realisierung der Wasserstoff-Hydrierungsanlage verantwortlich. MAN ES komplettiert das Konsortium mit seiner Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von Reaktorsystemen für chemische und petrochemische Anwendungen. Das Unternehmen wird den Reaktor und die dazugehörige Dampferzeugeranlage für die Projekte liefern.

Herausforderungen liegen auf der politischen und wirtschaftlichen Seite

An diesen Entwicklungen wird MAN ES zufolge deutlich, dass die Herausforderungen bei Power-to-X (PtX) nicht auf der technischen, sondern auf der politischen und wirtschaftlichen Seite liegen. Die Reallabore „Energiewende“, deren Förderung das BMWi kürzlich verkündet hat (EUWID 30/2019), sind nach Ansicht von MAN Energy Solutions zwar ein erster wichtiger Schritt, aber gerade im regulatorischen und wirtschaftlichen Bereich seien noch viele Fragen offen.

Kritik an den Kosten und der Effizienz der Technologie lenken MAN ES zufolge davon ab, dass kein Weg am Einsatz von Power-to-X zur Sektorenkopplung vorbeiführt. Denn in den Sektoren Verkehr, Gebäude und Industrie seien die klimaschädlichen Emissionen gestiegen, statt zu sinken. Zugleich seien 2018 erneuerbare Energien im Wert von 630 Mio. € abgeregelt worden. Wenn der erfolgreiche und anhaltende Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und weltweit voll klimawirksam werden solle, müsse der grüne Strom auch anderen Sektoren zur Verfügung gestellt werden. „Die Energiewende muss von der Stromwende endlich auch zur Wärme- und Mobilitätswende werden“, so das Unternehmen.

Lesen Sie dazu das Interview mit Marc Grünewald, Head of Business Development and New Energies, Power, bei MAN Energy Solutions:

https://www.contextcrew.de/ohne-co2-bepreisung-wird-ptx-niemals-wirtschaftlich/

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