Bei der Wärmewende ist in den vergangenen Jahren zu wenig passiert – und das rächt sich nun. Angesichts der weiter sehr starken Abhängigkeit bei der Gebäudeheizung von Erdgas und Heizöl schlagen die zuletzt stark gestiegenen Rohstoffpreise mit Wucht auf die Verbraucher durch. Heizen mit Heizöl wird 2021 fast um die Hälfte teurer als im Vorjahr, wie der jetzt veröffentlichte Heizspiegel zeigt. (Nachweis für Beitragsbild: EUWID)

Auf dem Titel von EUWID Neue Energie befassen wir uns in dieser Woche mit den Rahmenbedingungen für eine wirksame Wärmewende. Positiv entwickelt sich die Nachfrage nach Fördermitteln im BEG-Programm, das den Umstieg auf grüne und effiziente Heizsysteme unterstützt. Doch das Dekarbonisierungstempo muss auch und insbesondere im Wärmesektor deutlich gesteigert werden, für die künftige Bundesregierung gibt es jede Menge zu tun.

Vor großen Aufgaben stehen auch die Stakeholder der Wasserstoffbranche. Chancen sehen die Unternehmen nicht zuletzt beim Ausbau der Offshore-Elektrolyse, die den Strom von Meereswindparks vor Ort in transportfähiges Gas umwandeln kann. Im Rahmen eines Projekts soll nun ein Elektrolyseur auf einer ehemaligen Hubbohrinsel in räumlicher Nähe zu einem Offshore-Windpark errichtet werden. Der erneuerbare Strom aus dem Windpark und das ohnehin vorhandene Meerwasser könnten für die Elektrolyse genutzt werden.

Passend dazu ist am 1. Oktober die Verordnung zur Vergabe von Flächen für die Wasserstofferzeugung auf See in Kraft getreten. Wie die Stiftung Offshore-Windenergie mitteilt, werden damit erstmalig Kriterien für die Vergabe von „sonstigen Energiegewinnungsbereichen“ auf See festgelegt. Auf diesen Flächen soll die praktische Anwendung von Wasserstoffgewinnung mit Windenergie auf See ermöglicht werden.

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