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Marktentwicklung hinterlässt tiefe Spuren in den Geschäftszahlen von SMA Solar für 2018

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Ein Konzernergebnis von -175,5 Mio. € nach einem Gewinn von 30,1 Mio. € im Vorjahr: Die Entwicklung der für den Solartechnikanbieter SMA Solar relevanten Märkte hat im vergangenen Jahr tiefe Spuren in den Geschäftszahlen hinterlassen. Das Unternehmen spricht von einem „herausfordernden Jahr“. Für 2019 erhofft man sich zumindest auf Ebitda-Ebene wieder die Rückkehr in die schwarzen Zahlen.

Die SMA Solar Technology verkaufte im Geschäftsjahr 2018 Wechselrichter mit einer kumulierten Leistung von rund 8,5 GW. Der Absatz lag damit auf Vorjahresniveau (2017: 8,5 GW). Der Umsatz der SMA Gruppe ging indes zurück auf 760,9 Mio. € (2017: 891,0 Mio. €). Den Umsatzrückgang führt SMA im Wesentlichen auf den abrupten Rückgang des PV-Markts in China zurück, in dessen Folge chinesische Anbieter verstärkt in die internationalen Märkte vordrangen und dort einen massiven Preisdruck verursachten.

Nettoliquidität sinkt von 449,7 Mio. € auf 305,5 Mio. €

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) betrug -69,1 Mio. € (Vorjahr: 97,3 Mio. €) und ist Unternehmensangaben zufolge erheblich durch Sondereffekte beeinflusst. Die Nettoliquidität bewege sich mit 305,5 Mio. € weiter auf „hohem Niveau“ ein Jahr zuvor waren allerdings noch 449,7 Mio. € verfügbar. Mit einer Eigenkapitalquote von 42,9 Prozent (31.12.2017: 50,3 Prozent) zum Jahresende 2018 weise SMA eine solide Bilanzstruktur auf. „Zusätzlich verfügt das Unternehmen über eine Kreditlinie bei inländischen Banken von 100 Mio. €“, heißt es.

Chinesische Produkte verursachen „in allen Segmenten hohen Preisdruck“

„Nachdem wir das Geschäftsjahr mit einem hohen Auftragsbestand begonnen hatten, konnten wir in der ersten Jahreshälfte aufgrund der anhaltenden Verknappung elektronischer Bauteile unsere Kunden insbesondere im Segment für gewerbliche Photovoltaikanlagen nur eingeschränkt beliefern“, führt SMA Vorstandssprecher Jürgen Reinert aus. In der Folge der plötzlichen Senkung der Ausbauziele durch die chinesische Regierung Ende Mai 2018 drängten die chinesischen Anbieter verstärkt auf die internationalen Märkte und verursachten „in allen Segmenten einen hohen Preisdruck“. In Erwartung noch weiter sinkender Preise hätten Projektentwickler und Investoren in der zweiten Jahreshälfte die Umsetzung von Photovoltaikprojekten in das Folgejahr verschoben. „Zusätzlich wurde das Wachstumssegment Speichertechnologie durch die eingeschränkte Verfügbarkeit von Batteriespeichern beeinträchtigt“, so Reinert weiter.

SMA habe „frühzeitig reagiert“ und Maßnahmen zur Kostensenkung und Umsatzsteigerung implementiert, um schnell wieder in die Profitabilität zurückzukehren. Der Verkauf der chinesischen Tochtergesellschaften sei abgeschlossen. Den „unumgänglichen“ Personalabbau in Deutschland habe man durch ein Freiwilligenprogramm sozialverträglich gestalten können.

Der SMA Vorstand bestätigt die am 24. Januar 2019 veröffentlichte Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2019. Sie sieht bei einem Umsatz von 800 Mio. € bis 880 Mio. € ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (Ebitda) von 20 bis 50 Mio. € vor. Die Abschreibungen werden sich nach Vorstandsschätzung auf rund 50 Mio. € belaufen. „Seit Beginn des Jahres verzeichnet SMA einen hohen Auftragseingang und einen positiven Geschäftsverlauf“, betont Reinert. „Wir werden diesen Trend im weiteren Jahresverlauf durch das Erschließen neuer Geschäftsfelder wie Großspeicher und Repowering sowie die Einführung neuer, kostenoptimierter Produkte und Systempakete verstärken und Chancen nutzen, die sich durch die Marktkonsolidierung sowie das erwartete Wachstum im Utility- und Speichersegment und in den Regionen EMEA und Americas ergeben.“

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