Der Energieverbrauch in Deutschland lag in den ersten drei Monaten 2019 um knapp 3 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) fiel der Verbrauch im ersten Quartal um 2,7 Prozent auf 3.730 PJ bzw. 127,4 Mio. t SKE.
Bei den Kohlen lagen die Rückgänge im zweistelligen Bereich, die Erneuerbaren konnten dagegen insgesamt um knapp 2 Prozent zulegen. Bei der Windkraft gab es ein Plus von 26 Prozent und die Solarenergie legte um 15 Prozent zu. Bei der Biomasse kam es dagegen zu einem Minus von 7 Prozent. Die Wasserkraftwerke lieferten 4 Prozent weniger Strom.
Auf die Entwicklung des Energieverbrauchs im ersten Quartal 2019 übte das Wetter den größten Einfluss aus, so die Arbeitsgemeinschaft. Nach einem gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich kühleren Januar lagen die Temperaturen im Februar und im März nicht nur höher als im Vorjahr, sondern überstiegen auch das langjährige Mittel.
Für die Verschiebungen im Energiemix sei vor allem die aufgrund günstiger Windverhältnisse um mehr als ein Viertel gestiegene Stromproduktion aus der Windenergie verantwortlich. Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich insgesamt um knapp 3 Prozent. Für diese Entwicklung war der Anstieg des Verbrauchs von Diesel- und Flugkraftstoff sowie die Aufstockung der Heizölvorräte bei den Verbrauchern verantwortlich, heißt es.
Erdgasverbrauch ging um 2 Prozent zurück
Der Erdgasverbrauch verringerte sich insgesamt um rund 2 Prozent. Während der Einsatz für die Wärmeversorgung infolge des Witterungsverlaufs zurückging, behauptete sich der Erdgaseinsatz in der Stromerzeugung auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
Der Verbrauch an Steinkohle sank im ersten Quartal 2019 um mehr als 15 Prozent, da in Folge hoher Stromeinspeisungen aus Wind- und Photovoltaikanlagen erneut weniger Steinkohle in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt wurde. Außerdem wirken sich die zum Ende des Vorjahres erfolgten Stilllegungen von Kraftwerksblöcken aus. Der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie war um rund 3 Prozent rückläufig.
Der Verbrauch von Braunkohle verringerte sich in den ersten drei Monaten 2019 um mehr als 16 Prozent. Dieser erhebliche Rückgang hat laut der AGEB vor allem drei Ursachen: Die stark gestiegene Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, die Überführung weiterer Braunkohlenkraftwerksblöcke in die Sicherheitsbereitschaft sowie die Auswirkungen des Rodungsstopps im Hambacher Forst auf die Braunkohlenförderung. Bei der Kernenergie kam es zu einem Anstieg der Stromproduktion um 4 Prozent.
ZSW und BDEW: Erneuerbare decken 38 Prozent des Stromverbrauchs