Ein komplett auf erneuerbaren Energien basierendes Mikronetz auf der schottischen Insel Eigg nutzt künftig Ultrakondensatoren von Skeleton Technologies als Speicher zur Pufferung kurzfristig auftretenden Stromspitzen und –senken. Auf diesem Weg soll das Blei-Batterie-System des Mikronetzes entlastet werden.
Blei-Batterien leiden unter dem „Whiplash-Effekt“ und reagieren empfindlich auf hohe Entladetiefen. Dies reduziert die Lebensdauer des Arrays, der vergrößert werden müsste und gleichzeitig der größte Kostentreiber des Back-up Systems ist. Der Vorteil der zusätzlich verwendeten Ultrakondensatoren-Module bestehe in ihrer Schnellladefähigkeit innerhalb weniger Sekunden so dass schnelle Lade- und Entladezyklen der Batterie-Akkus vermieden werden, betont Skeleton.
Ultrakondensatoren leiden nicht unter häufiger Be- und Entladung
Die Ultrakondensatoren-Lösung SkelGrid von Skeleton Technologies ermögliche die Reaktion noch bevor das Blei-Batterie-System „Flywheel“ von Kinetic Traction aktiviert wird. Dies ermögliche eine viel längere Akkulaufzeit, da die Leistungsschwankungen durch das schnelle Eingreifen der Ultrakondensatoren und deren Fähigkeit, über eine Millionen Ladezyklen problemlos zu meistern, berücksichtigt werden.
Ohne das „Rapid-Response“-System gäbe es einen Spannungsabfall proportional zur Nachfrageintensität, was zu einer Spannungsschwankung im Mikronetz der Insel führen würde und somit in Abschaltungen von Kundensystemen resultieren könnte, berichtet Skelekton. Dies werde durch das Rapid-Response-System behoben, indem Leistung in den ersten Sekunden bereitgestellt wird. Grundsätzlich arbeiten das Flywheel und die Ultrakondensatoren zusammen, um sicherzustellen, dass alle Strombedarfsspitzen und -senken versorgt werden können und das bevor die Batterien sich entladen.
„Wir konnten die Leistung des Flywheels und der Ultrakondensatoren auf der Insel Eigg demonstrieren und sind überzeugt, dass diese Kombination in einer Frequenzregelungsanwendung wirklich eine Weltneuheit ist“, sagt Andrew Goodwin, CTO von Kinetic Traction. Seit der erfolgreichen Installation des Flywheels im Jahr 2014 arbeite man eng mit dem Versorger Eigg Electric zusammen. Die Insel biete eine einzigartige Gelegenheit, neue Technologien zu präsentieren, da die hohe Verbreitung erneuerbarer Energien und die Entfernung zum Festland ohne Netzanschluss gewährleistet seien. Das Mikronetz sei weltweit bekannt für seinen vielfältigen Mix an erneuerbaren Energien (Wasser, Wind, Sonne) „und die Ergänzung durch schnell reagierende Ultrakondensatoren und Flywheels macht es zum fortschrittlichsten Insel-Mikronetz der Welt.“
„SkelGrid hat den kleinsten Footprint und die geringsten Kosten pro Kilowattsekunde“, sagt Skeleton-CEO Taavi Madiberk. In seinen Augen liegt die Zukunft in hybriden Energiespeichersystemen, also Ultrakondensatoren in Verbindung mit anderen Technologien wie beispielsweise Bleibatterien oder Flywheels. (Beitragsbild: Skeleton Technologies)
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