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Mit Software für virtuelle Kraftwerke sind bis 2022 Umsätze von 144 Mio. USD möglich

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Bis 2022 könnten die Umsätze im weltweiten Markt für virtuelle Kraftwerke auf über 144 Mio. USD (rund 123 Mio. €) ansteigen. Zu diesem Ergebnis kommt Frost & Sullivans in der aktuellen Studie „Global Virtual Power Plant Market, Forecast to 2022“. Anbieter werden sich Frost & Sullivan zufolge auf Regionen mit einer hohen Kapazität an erneuerbaren Energien und einer vorteilhaften Gesetzgebung konzentrieren.

In den USA, Deutschland und Großbritannien brächten erfolgreiche Demonstrationsprojekte auf der ganzen Welt das Wachstum für virtuelle Kraftwerke voran. In der Folge hat beispielsweise das britische Start-up Limejump, das ein virtuelles Kraftwerk betreibt, erst kürzlich eine Finanzierungsrunde über drei Mio. € erfolgreich abgeschlossen. In anderen Teilen der Welt gehe es noch darum, verschiedene Hürden zu nehmen, wie etwa eine schlechte Netzanbindung, fehlende Regierungsbeschlüsse, instabile Regierungsverhältnisse und geringe Investitionen durch Versorgungsunternehmen. Zu den Ländern, in denen Frost & Sullivan mit einer weiträumigen Kommerzialisierung von virtuellen Kraftwerken rechnet, zählen beispielsweise Australien und Japan.

Größte Wachstumsraten in Nordamerika und Europa

In Asien-Pazifik, dem Mittleren Osten, Afrika und Lateinamerika wird es Frost & Sullivan zufolge jedoch erst bis 2022 zu Versuchsprojekten für virtuelle Kraftwerke kommen. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 14 Prozent weisen bisher Nordamerika und Europa das schnellste Wachstum auf, das in erster Linie durch bestehende Richtlinien und die wachsende Durchdringung der dezentralen Energieerzeugung angetrieben wird.

Virtuelle Kraftwerke erfreuen sich Frost & Sullivan zufolge großer Beliebtheit bei den Versorgungsunternehmen, denn sie sorgen für bedeutsame Verbesserungen, was die Zuverlässigkeit und Robustheit des Netzes angeht. Besonders der Bedarf an zusätzlicher Erzeugungskapazität zu Spitzenzeiten kann durch sie verringert werden. Aber auch für andere Sektoren sind virtuelle Kraftwerke interessant. So empfiehlt beispielsweise Clean Energy Sourcing die Einbindung von Netzersatzanlagen.

Mit virtuellen Kraftwerken verringert sich die Reaktionszeit für operative Entscheidungen

Frost & Sullivan zufolge können virtuelle Kraftwerke hervorragend Netzanforderungen wie etwa die Koordinierung der Aufrechterhaltung von dezentralen Erzeugungsanlagen oder die Notwendigkeit, je nach Veränderungen am Netz sofort operative Entscheidungen zu treffen, erfüllen. Mit virtuellen Kraftwerken verringert sich die Reaktionszeit für solche operativen Entscheidungen von Minuten auf Sekunden und sogar auf Sekundenbruchteile.

Der Aufstieg des Internets der Dinge und der Big Data lösen eine Verlagerung von speziell gefertigten Netzgeräten hin zu Mehrzweck-Computergeräten aus, die mit gleichen Geräten auf einer offenen Plattform kommunizieren können. „Um virtuelle Kraftwerke optimal zu nutzen, müssen die Daten, die von jeder einzelnen Komponente generiert werden, inklusive Dachanlagen, Wechselrichtern, Energiemanagementsystemen und anderen dezentralen Ressourcen in einem zentralen System verarbeitet werden”, erläutert Frost & Sullivan Energy & Environment Research Analyst Rajalingam A C. „Solch ein einheitliches Stromnetzwerk bringt enorme technische Herausforderungen für die gemeinsame Nutzung von Daten durch individuelle Systeme mit sich.”

Marktvolumen der Studie stellt Gesamtumsätze der Softwarehersteller für virtuelle Kraftwerke dar

Für Frost & Sullivan bedeutet ein virtuelles Kraftwerk die Software, die die verschiedenen Quellen dezentraler Energieerzeugung mit den Versorgungsunternehmen und dem Großhandelsmarkt vernetzt. Der Bereich Software umfasst dabei Software, die von Technologieanbietern intelligenter Netze (wie etwa GE und Siemens) entwickelt wird, Software von reinen Anbietern von Softwarelösungen (wie VPP Energy oder Viridity Energy) sowie Software zur Aggregation heterogener Geräte wie Speichersysteme von Unternehmen, wie Sunverge, Next Kraftwerke usw. Das Marktvolumen der Studie stellt die Gesamtumsätze dar, die von Softwareherstellern für virtuelle Kraftwerke jährlich erwirtschaftet werden. Die Ausgaben für Energiespeichersysteme, dezentrale Energieerzeugung (Solar, Wind, Aggregate, Batterien usw.) und andere Posten auf der Nachfrageseite wurden explizit ausgeklammert.

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