Die Defossilisierung der weltweiten Energieversorgung in kurzer Zeit ist eine energiepolitische Aufgabe von bislang unbekanntem Ausmaß. Sie ist aber eine Herausforderung, an deren Bewältigung kein Weg vorbeigeht, wenn eine noch drastischere Erwärmung des Klimas vermieden werden soll. Vor diesem Hintergrund wirkt die zunehmend aus Haushaltsperspektive geführte Debatte um die Finanzierung des Klimaschutzes bisweilen irritierend. Eine kraftvolle Politik erscheint aber nicht nur aus Klimagesichtspunkten erforderlich – auch der internationale Standortwettbewerb ruft nach klaren Antworten von Deutschland und Europa. (Nachweis für Beitragsbild: hrui / stock.adobe.com)

Einige dieser Antworten soll der Net Zero Industry Act der EU geben, der gerade im Trilog verhandelt wird. Dabei geht es auch um die Frage, mit welchen Instrumenten die Hersteller von Windenergie und PV-Technologien angereizt werden können, Standorte und Lieferketten in Europa aufzubauen – und wenigstens nicht zurückzubauen. Im Raum stehen Präqualifikations- und Resilienzkriterien, über die es bislang aber noch keine Einigung gibt. Der Titelbericht von ContextCrew Neue Energie 5.2024 widmet sich dem aktuellen Status der industriepolitischen Diskussion in Deutschland und Europa.

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Besonders in der PV-Branche ist zuletzt hoch kontrovers über Instrumente zum Schutz und zur Stärkung der heimischen Industrie gestritten worden. So erhöhten zuletzt die Hersteller Meyer Burger und Solarwatt den Druck auf die Politik, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass eine hiesige Produktion eine echte Wettbewerbschance besitzt.

Aber auch im Bereich der Windenergie fordern die Anbieter entschiedenes europäisches Handeln. So sollten entsprechende Ausschreibungskriterien sicherstellen, dass eine Quote von 50 Prozent bei der europäischen Wertschöpfung bei Windenergieauktionen erreicht wird, erläuterte BWE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm die Position der Branche. Wichtig sei dabei, dass es verbindliche Regelungen über alle Mitgliedstaaten hinweg gebe, sagte Axthelm. „Wir brauchen einen einheitlichen europäischen Markt.“

Zu den Topthemen der Vorwoche:

Erneuerbaren-Branche und Robert Habeck: Viel Harmonie und der ein oder andere Misston