Ein neues Projekt unter Beteiligung von Voith Hydro soll demonstrieren, wie moderne Wasserkraftwerke die notwendigen Netzdienstleistungen für variable erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenenergie erbringen können. Wie der Technologiekonzern Voith in einer Mitteilung berichtet, hat das Xflex Hydro Projekt (Hydropower Extending Power System Flexibibility) ein Volumen von 18 Mio. €, es wurde von der Europäischen Kommission und einem Konsortium von 19 Partnern auf der Klimakonferenz in Madrid vorgestellt.
Bei den zu testenden Technologien handelt es sich um weiterentwickelte Turbinensysteme mit variabler und fester Drehzahl, intelligente Steuerungen und einen Hybrid aus Turbine und Batterie, die jeweils an Wasserkraftwerksstandorten in ganz Europa demonstriert werden. Das Projekt wird 2023 mit einem Maßnahmenplan mit politischen und marktbezogenen Empfehlungen für Regierungen, Regulierungsbehörden und die Industrie abgeschlossen, um die Einführung der Technologien in Wasserkraftwerken zu fördern.
Voith hat für das Pumpspeicherkraftwerk Frades 2 in Portugal zwei drehzahlvariable Pumpturbinen mit je 390 MW Nennleistung, zwei asynchrone Motorgeneratoren mit je 440 MVA Nennleistung, die Frequenzumrichter und die Leittechnik sowie stahlwasserbauliche Komponenten geliefert. Im Rahmen des Projekts sei Voith Hydro federführend bei der Entwicklung und Implementierung zusätzlicher Lösungen, um den Frades 2 Demonstrator noch effizienter zu machen.
Verfügbarkeit erneuerbarer Energien im Energiemix erhöhen
Ziel sei, den Leistungsbereich durch den Betrieb der drehzahlvariablen Maschinen im so genannten „hydraulischen Kurzschluss“ zu erweitern. Damit lasse sich die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien im Energiemix erhöhen. Ein weiteres Ziel sei die Verbesserung qualitativ hochwertiger und flexibler Netzdienstleistungen durch die Implementierung von synthetischer Massenträgheit und Frequenzstützung. Durch die Optimierung des Anlagenbetriebs unter Einsatz von multidimensionalen Kennfeldern und optimierten Betriebsübergängen werden Wartungsintervalle verlängert und Ausfallzeiten minimiert. Darüber hinaus wird der Kraftwerkswirkungsgrad durch die Optimierung und Reduktion des Stromverbrauchs der Hilfsbetriebe erhöht.