Mit Hilfe neuer Technik und Regelungs-Software sollen Windkraftanlagen Momentanreserven bereitstellen und das Netz nach einem Ausfall auch ohne Kohle- und Atomstromkraftwerke wieder aufbauen können. An dieser Zielsetzung arbeiten Wissenschaftler der Hochschule Düsseldorf in Zusammenarbeit mit W2E Wind to Energy (Rostock) in einem gemeinsamen Projekt.
„Um die Stabilität des Netzes zu gewährleisten, ist es notwendig, dass Kraftwerke auf schwankenden Stromverbrauch reagieren“, erklärt Holger Wrede von der Hochschule Düsseldorf. Für Windenergie- und Photovoltaikanlagen sei das derzeit noch schwierig. Nun wollen die Forscher neue Lösungsansätze erarbeiten. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt fachlich und finanziell mit 395.000 €.
Das Problem mit erneuerbaren Energien sei, dass diese derzeit nicht in der Lage seien die nötige Momentanreserve bereitzustellen. „Windenergie kann zwar Primärregelenergie liefern, jedoch im Gegensatz zu Kohle- oder Atomstromkraftwerken derzeit keine Momentanreserven“, so Wrede. Auch die Fähigkeiten, ein gestörtes Teilnetz allein zu versorgen sowie ein Stromnetz nach einem Ausfall wieder aufzubauen, fehlten den Erneuerbaren. Um zukünftig aber komplett auf Kohle- und Atomstromkraftwerke verzichten zu können, sei alles notwendig.
Weiterentwicklung der Anlage und des Umrichters
In dem Projekt der Hochschule Düsseldorf soll das durch das Weiterentwickeln der Anlage und des Umrichters möglich gemacht werden. „Das Verfahren der Hochschule Düsseldorf kann einen wichtigen Beitrag zum Umstellen unserer Stromversorgung auf Basis erneuerbarer Energien leisten. Es soll ermöglichen, die Energie der drehenden Rotoren und Generatoren der Windkraftanlagen, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme zusätzlicher Energiespeicher, zum Stabilisieren der Netze und für Regelungsaufgaben zu nutzen“, so Dirk Schötz, Leiter des DBU-Referats Klimaschutz und Energie.