Mit solarFlex führt Next Kraftwerke als einer der ersten Direktvermarkter in Deutschland einen Bonus für Solaranlagen ein, die sich im Falle eines Überangebots an Strom im Netz abregeln lassen. Durch den finanziellen Anreiz will Next Kraftwerke – nach eigenen Angaben aktuell größter Direktvermarkter von Solarstrom in Deutschland – seinen PV-Pool noch stärker flexibilisieren. So könne kurzfristig besser auf negative Strommarktpreise reagiert und einem Überangebot an Strom, das zu Schwankungen im Netz führen kann, entgegengewirkt werden.
Der solarFlex-Bonus gilt für Betreiber von PV-Anlagen, die in der Direktvermarktung sind und den Marktwert Solar erhalten. Damit erhalten die Anlagenbetreiber zusätzlich zur finanziellen Kompensation ihrer durch die Abregelung entgangenen Erlöse einen finanziellen Bonus durch Next Kraftwerke. Für die Abregelung und den Erhalt des Bonus ist es unter anderem notwendig, dass der erzeugte Strom voll eingespeist und nicht auch für den Eigenbedarf eingesetzt wird.
Abregelung als kurzfristige Maßnahme zur Steigerung der Systemflexibilität
Für Next Kraftwerke als Betreiber eines Virtuellen Kraftwerks, der einen großen Anteil an volatilen Energieproduzenten aggregiert, stelle die Abregelung eine wichtige Maßnahme dar. Das Abregeln von Anlagen dient dazu, die Energieproduktion zu drosseln, wenn es das Marktgeschehen oder nicht vorhersehbare Wetterereignisse erfordern. Damit „PV- und Windüberproduktionen“ zukünftig besser eingespeichert werden können, benötigt das Stromsystem mehr Speicher. Die Abregelung diene als eine „unterstützende Maßnahme auf dem Weg dorthin“, heißt es.
„Mit dem Bonus wollen wir die Bereitschaft bei PV-Betreibenden fördern, Solaranlagen für einen flexibleren Betrieb einsetzen zu können“, sagt Mark Lindenberg, Managing Director von Next Kraftwerke. Die Abregelung von PV-Anlagen biete dem Strommarkt aktuell zusätzlich verfügbare Flexibilitätsoptionen, um kurzfristig auf Marktentwicklungen wie Negativpreise zu reagieren. „Es schafft Flexibilität und dient zur Stabilisierung des gesamten Stromsystems.“ Mit dem Abregeln von Anlagen wird das Überangebot an Strom kompensiert und vermieden, dass Strompreise weiter fallen und Netzschwankungen drohen.
„Wir sehen das Abregeln von Erneuerbarem Strom als eine Übergangslösung, solange unflexible fossile Kraftwerke und eine unzureichende Netzinfrastruktur nicht in der Lage sind, auf kurzfristige Schwankungen der Einspeisung zu reagieren“, so Lindenberg weiter. „Durch eine gut ausgebaute Stromnetzinfrastruktur, Sektorenkopplung und den Einsatz von Speicher-Technologien und Demand Response-Möglichkeiten lassen sich diese Maßnahmen zukünftig grundsätzlich reduzieren.“
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Im Blickpunkt: Flexibilitätsmärkte zur Stabilisierung des Stromnetzes