Die Kölner Next Kraftwerke GmbH hat in Kooperation mit dem Energieunternehmen Eneco Belgium und dem Batterielieferanten Alfen eine 2-MW-Batterie in das Virtuelle Kraftwerk Next Pool aufgenommen. Dabei handelt es sich nach Angaben von Next Kraftwerke um eines der größten Virtuellen Kraftwerke Europas. Die Batterie wird künftig Primärregelleistung für das belgische Netz bereitstellen.
Beheimatet ist die 2-MW-Batterie von der Größe eines Schiffcontainers auf dem Gelände von Peleman Industries, einem auf Druckerzeugnisse spezialisierten Unternehmen. Vor Ort befinden sich auch zwei Windenergieanlagen, die in einer späteren Projektphase in die Ladestrategie einbezogen werden sollen. Die Idee: Sobald überschüssiger Windstrom bereitsteht, wird die Batterie in den Ladebetrieb gehen und so den Eigenverbrauch von Peleman Industries erhöhen.
Fernsteuereinheit Next Box regelt die Frequenz in Echtzeit
Angebunden an das Virtuelle Kraftwerk wird die Batterie über eine Fernsteuereinheit, die sogenannte Next Box. Da Primärregelleistung kontinuierlich geliefert wird, muss Next Kraftwerke jederzeit auf die Batterie zugreifen können. „Die Next Box misst permanent die Netzfrequenz. Auf diese Weise wird der Ladezustand in Echtzeit angepasst, um bei einer Abweichung von der geforderten 50-Hertz-Frequenz sofort gegenzusteuern“, sagte Paul Kreutzkamp, Mitgründer und Co-Geschäftsführer von Next Kraftwerke Belgien.
Batterie liefert Regelenergie schneller als andere Technologien
„Zusätzlich zur eingesetzten Ladestrategie mit nachhaltigem Strom liefert die Batterie die benötigte Regelenergie auch schneller und genauer als jede andere Technologie, die Primärregelleistung an das belgische Stromnetz liefert“, so Kreutzkamp weiter. „Darüber hinaus ist es die erste Batterie, die an das Verteilnetz angeschlossen ist und zugleich Primärregelleistung für das Übertragungsnetz bereitstellt“.
Die Algorithmen des Leitsystems steuern nach Angaben von Next Kraftwerke auch die Ladestrategie der Batterie: Der erforderliche Ladestand wird permanent gehalten, um das synchrone 200-mHz-Primärregelleistungsprodukt an den belgischen Übertragungsnetzbetreiber zu liefern.
Flexibilität anderer Anlagen im Pool wird mit Batterie kombiniert
Die Ladestrategie berücksichtigt darüber hinaus auch andere Anlagen im Next Pool. Deren Flexibilität wird mit der Batterie kombiniert, um die Verfügbarkeit und damit die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Darüber hinaus wird jede Anlage genau in den Frequenzbereichen eingesetzt, in denen sie den höchsten Nutzen erzielt: Alle Einheiten arbeiten innerhalb des inneren Frequenzbandes in kontinuierlicher Responsivität, während ein anderer Anlagenkomplex mit weniger starker Responsivität nur dann ergänzt wird, wenn die Frequenz sehr hohe oder sehr niedrige Werte erreicht. Auf diese Weise könne das volle 200-mHz-Primärregelleistungsprodukt jederzeit problemlos bereitgestellt werden.
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