In Niedersachsen war 2014 das Jahr mit dem bislang höchsten Primärenergieverbrauch (PEV) von erneuerbaren Energieträgern. Hatten die Erneuerbaren 1990 in Niedersachsen erst 0,8 Prozent des PEV bereitgestellt, so waren es 2014 bereits 14,8 Prozent. Gleichzeitig verzeichnete der PEV gegenüber 1990 bis 2014 eine Abnahme um 7,5 Prozent. Das geht aus dem Energiewendebericht 2017 hervor, den der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) jetzt vorgelegt hat.
In dem Energiewendebericht werden die jeweils neuesten statistisch ausgewerteten Zahlen zum Primärenergieverbrauch, zu Stromverbrauch und Stromerzeugung sowie zu den Treibhausgasemissionen präsentiert. Die darin dargestellten Kennzahlen und Fakten beziehen sich auf die Jahre 2014 bis 2016. Der Umweltminister bezeichnet den Bericht als „Chronik einer sanften Revolution im niedersächsischen Energiesektor“. Verstärkter Klimaschutz bedeute heute vor allem, Energie einzusparen, die Energieeffizienz zu steigern und die Erneuerbaren ambitioniert auszubauen.
„Bei der Windenergie und den Beschäftigtenzahlen durch regenerative Energien hat Niedersachsen im Bundesvergleich ganz klar die Nase vorn“, sagte der Minister. „Rechnerisch stammt schon jetzt mehr als jede zweite zwischen Nordsee und Harz verbrauchte Kilowattstunde aus Grünstrom Made in Niedersachsen. Damit erfüllen wir bereits heute die Zielmarke, die sich der Bund erst in 20 Jahren gesteckt hat.“
Wenzel erinnerte daran, dass mit der Stilllegung des Braunkohlekraftwerks Buschhaus im Oktober 2016 in Niedersachsen keine Stromproduktion mehr aus Braunkohle erfolge. Mehr Tempo müsse es weiterhin beim Netzausbau geben, sagte der Minister. Auch im Verkehrsbereich greife die Energiewende „noch viel zu wenig“. Chancen würden sich hier durch eine stärkere Vernetzung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr, wie beispielsweise im Rahmen der Elektromobilität, bieten.
Dem Bericht zufolge steht Niedersachsen gut da, auch im bundesweiten Vergleich. 2015 stammten bereits mehr als 40 Prozent der Bruttostromerzeugung aus Erneuerbaren. Im EEG 2017 ist als deutsche Zielmarke für 2035 ein Anteil von 55 bis 60 Prozent aus Erneuerbaren erzeugten Stroms am Bruttostromverbrauch festgeschrieben. Niedersachsen habe diese Zielmarke bereits 2015 erreicht. Die Treibhausgasemissionen aus Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) in Niedersachsen seien seit 1990 nahezu kontinuierlich zurückgegangen. Die energiebedingten CO2-Emissionen hätten seit 1990 bis 2014 um 13 Prozent abgenommen.
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