Die Modul- und Zellpreise im Photovoltaikbereich befinden sich wieder in einer Abwärtsspirale. Darauf weist der Handelsplatz pvXchange hin. Einen wesentlichen Grund für den beobachteten Preisverfall trotz einer allgemein gestiegenen Nachfrage sieht pvXchange-Geschäftsführer Martin Schachinger in der im Mai erfolgten und „einigermaßen überraschenden“ Ankündigung der chinesischen Regierung, die Fördermaßnahmen und Programme für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien signifikant zu kürzen.
Analysten erwarteten in China einen Rückgang der PV-Installationszahlen von 20 bis 30 Gigawatt gegenüber dem vergangenen Jahr, was angesichts der vor allem in Asien stark ausgebauten Produktionskapazitäten „durchaus dramatisch“ sei. „Selbst wenn der Rückgang in China dank der Kompensation durch andere schnell wachsende Märkte auf die globalen Nachfrage längerfristig nur einen geringen Einfluss hätte, steigt der Druck auf die Photovoltaik-Hersteller angesichts der bereits bestehenden Überkapazitäten schon jetzt deutlich“, führt Schachinger aus.
„Modulschwemme“ lässt Preise zwangsläufig sinken
Verzögerung in der Projektrealisierung einerseits sowie Unsicherheit in Bezug auf die zukünftige Modulpreisentwicklung andererseits hätten in den vergangenen Wochen bei einigen der großen Hersteller zu Stornierungen in größerem Stil geführt. Manche große Player in der Branche fühlten sich offenbar nicht mehr an „vielleicht zu lasch formulierte“ Abnahmevereinbarungen gebunden, was den Lieferanten jetzt Probleme bereite.
Schachinger sieht eine neue Runde im Schweinezyklus angebrochen. Nach einem Mangel an preiswerten Modulen aufgrund von Engpässen durch die Marktregulierungen in den USA und in Europa und den daraus resultierenden stagnierenden Preisen sehe man jetzt einer „Modulschwemme entgegen, welche die Preise zwangsläufig purzeln lässt“. Der Preisverfall lasse Käufer von Solarsystemen zögern und die Lagerbestände, die momentan „beinahe wieder wöchentlich abgewertet werden müssen“, wüchsen.