Auf dem Berliner Olympiastadion erzeugt künftig eine 605-kWp-PV-Anlage jährlich 615 MWh Strom. Mit dem lokal erzeugten Strom sollen unter anderem Lüftung, Kühlung und Beleuchtung des Stadions versorgt werden, berichten die Projektpartner, zu denen neben der Olympiastadion Berlin GmbH die Unternehmen Polarstern, KOCO Energy und Solarwatt zählen. Aufgrund des hohen Grundstrombedarfs des Olympiastadions werde nahezu der ganze erzeugte Strom direkt vor Ort auch genutzt. Das entspricht rund 12 Prozent des lokalen Strombedarfs. Der Autarkiegrad soll mittelfristig durch den Einsatz von Batteriespeichern mit Second-Life Batterien gesteigert werden. (Nachweis für Beitragsbild: Polarstern)
Investor und Betreiber der Photovoltaikanlage ist der Ökoenergieversorger Polarstern, der den Angaben zufolge rund 625.000 € in das PV-Anlagenprojekt investiert und die Olympiastadion Berlin Solarstromversorgung mittels Power Purchase Agreement (PPA) aus der lokalen PV-Anlage verantwortet. „Die lokale Solarstromversorgung großer Event- und Sportanlagen leistet mit ihrem Imageeffekt und den hier möglichen CO2-Spareffekten gesellschaftlich wie klimatisch einen wichtigen Beitrag für unsere Zukunft“, sagt Polarstern-Geschäftsführer Florian Henle. Leuchtturmprojekte wie dieses unterstützten die Akzeptanz und die Bedeutung der dezentralen Energiewende.
Die Solarmodule der Photovoltaikanlage stammen vom Systemanbieter Solarwatt aus Dresden. Projektierer und Anlagenerrichtet ist die KOCO Energy AG. Der Stadionbetreiber muss nicht selbst in die PV-Anlage investieren und sieht das als großen Vorteil beim städtischen Ausbau erneuerbarer Energien. „Das Land Berlin als Eigentümer oder wir als Betreiber müssen in diesem Fall nicht selbst in die Anlage investieren, Finanzierung und Betrieb über mindestens zehn Jahre sind gesichert“, sagt Timo Rohwedder, Geschäftsführer der Olympiastadion Berlin GmbH.
Unternehmen und Kommunen als Immobilienbesitzer reduzierten durch Partnerschaften im Zuge von Power Purchase Agreements (PPA) ihre CO2-Emissionen und stabilisierten ihre Energiekosten, ohne einen Mehraufwand zu haben, und ohne durch die Versorgung von Mietern die Pflichten eines Energieversorgers übernehmen zu müssen, heißt es.
Kontext und Hintergrund zum Thema PPA bietet unser Dossier:
https://www.contextcrew.de/geschaeftsmodell-power-purchase-agreement-ppa-potenzial-zum-megatrend/