Power to Gas-Anlage von Electrochaea speist erstmals Biomethan ins dänische Erdgasnetz

Anlage ist aus dem Gemeinschaftsprojekt BioCat hervorgegangen

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Anlage in der Nähe von Kopenhagen. Quelle: Electrochaea

Eine Powert to Gas-Anlage mit einer Leistungsaufnahme von einem MW, die die von Electrochaea entwickelte Technologie der Basis der Biokatalyse nutzt, hat jetzt erstmals Biomethan in das dänische Erdgasnetz eingespeist, nach einer erfolgreich abgeschlossenen Testphase. Wie Electrochaea in einer Mitteilung schreibt, handelt es sich um die derzeit weltweit größte Power-to-Gas-Anlage.

Basierend auf dem Prinzip der Biokatalyse wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen für die Herstellung von Wasserstoff genutzt, der dann unter Zuführung und schließlich Reduktion von CO2 durch Kleinstlebewesen, so genannte Archaeen, in Biomethan umgewandelt wird. Das CO2 stammt von einer in der Nähe liegenden Kläranlage, kann aber auch von jeder anderen CO2-Quelle bezogen werden.

Die Anlage hat die Kapazität, täglich bis zu 1.200 Kubikmeter Biomethan in das Erdgasnetz einzuspeisen und dabei jährlich bis zu 800 Tonnen CO2 zu binden. Das aus erneuerbaren Ressourcen produzierte Gas weise mehr als 98 Prozent Methan und jeweils weniger als 1 Prozent Wasserstoff und CO2 auf und übertreffe damit sogar die Anforderungen zur Netzeinspeisung in Dänemark und anderen relevanten Märkten, wie beispielsweise Deutschland oder Kalifornien, so Electrochaea.

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Großes Interesse an Speicherlösungen für Erneuerbare in Dänemark

Hervorgegangen ist die Anlage aus dem Gemeinschaftsprojekt BioCat, das durch das dänische Energietechnologie Entwicklungs- und Demonstrationsprogramm (EUDP) finanziell unterstützt wurde. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, eine effiziente und markttaugliche Lösung für die Speicherung von Windenergie und die Regulierung von Energieangebot und -nachfrage zu entwickeln. Das Interesse an einer Speicherlösung für erneuerbare Energie ist in Dänemark besonders groß. Bis 2050 soll Dänemark unabhängig von fossilen Brennstoffen sein.

Das Electrochaea-Team habe, so Geschäftsführer Mich Hein, zusammen mit seinen Partnern einen Meilenstein in der Anwendung biologischer Methanisierung im industriellen Maßstab erreicht hat. „Die Technologie hat sich als extrem robust und flexibel erwiesen, so dass wir uns nun auf die kommerzielle Nutzung eines Bioreaktors konzentrieren. Unser Fokus liegt auf der nächsten Generation von Power-to-Gas-Anlagen im zwei- bis dreistelligen Megawattbereich“, erklärte Hein.

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Zuletzt hatte Electrochaea im August die Eröffnung der ersten US-amerikanischen Biomethanisierungsanlage in Golden, Colorado bekanntgegeben. Die Anlage geht aus einem Gemeinschaftsprojekt von Southern California Gas Co. (SoCalGas) und dem National Renewable Energy Laboratory (NREL) des US Departments of Energy hervor. Eine dritte Anlage mit Electrochaea-Technolgie steht in Solothurn, Schweiz, und speist seit Juni 2019 grünes Methan in das Schweizer Gasnetz.

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