Ab sofort liefert ane.energy etwa 14,5 GWh pro Jahr über ein Corporate Power Purchase Agreement (CPPA) aus einem Solarpark in Schleswig Holstein an den Technologiekonzern Schott. Der weltweit führende Spezialglashersteller nutzt den Grünstrom an seinem Hauptsitz in Mainz sowie in Werken in Grünenplan, Mitterteich und Landshut. Mit dem CPPA deckt das Unternehmen etwa fünf Prozent seines Jahresbedarfs an Strom in Deutschland.
Der Vertrag wurde zunächst für eine Laufzeit von zwei Jahren geschlossen, berichten die Unternehmen. Nach dem vereinbarten Lieferkonzept erhält Schott genau den eingespeisten Grünstrom des Solarparks inklusive Herkunftsnachweisen „as produced“ von ane.energy. Die Grünstromqualität wird zusätzlich über EKOenergy zertifiziert.
„Energie von bis zu 10.000 Einfamilienhäusern benötigt, um eine Schmelzwanne mit Strom zu heizen“
Ähnlich wie bei der Stahlbranche sei es auch für den Spezialglashersteller ein Kraftakt, die energieintensive Fertigung klimaneutral zu stellen. Schott will das bis 2030 schaffen und verfolge damit „deutlich ehrgeizigere Ziele als internationale Wettbewerber“, heißt es. Der dafür wesentliche Schritt ist die Umstellung der Produktion von Gas auf Strom, wobei der Strom aus erneuerbaren Quellen – wie jetzt aus Photovoltaik – stammen soll. „Allerdings braucht das Unternehmen pro Jahr die Energie von bis zu 10.000 Einfamilienhäusern, um eine Schmelzwanne mit Strom zu heizen“, betonen die Projektpartner.
„Wir freuen uns, dass wir unserem Dekarbonisierungsziel gemeinsam mit der ane.energy ein großes Stück näherkommen“, sagt Thomas Hahn, Global Category Manager Energy bei Schott. Dank eines großen Portfolios konnte der Grünstrom-Spezialist und Direktvermarkter gezielt Anlagen auswählen und einen passenden, individuellen Vertrag für Schott anbieten. „Dieses CPPA zeigt, dass die Erneuerbaren in der Lage sind, Industrieunternehmen zuverlässig zu versorgen“, erläutert Ralf Höper, Geschäftsführer von ane.energy. Aktuell bündelt das Unternehmen mehrere tausend MW Leistung in seinem virtuellen Kraftwerk.
Solar-PPAs für Corporate-Kunden in Deutschland im Trend
Nach Analysen des Beratungsunternehmens Trio haben sich die PPA-Preise von Solar-Deals in Deutschland im vierten Quartal des vergangenen Jahres leicht erhöht. Bei Medianpreisen von etwas mehr als 70 €/MWh ist der Strom aber weiter attraktiv für Corporates mit großem Stromverbrauch. Zu den jüngsten Abschlüssen für Corporate-PPAs auf der Grundlage von Solarstrom zählen Deals von PowerCo und Envitec, GMH Gruppe und Engie sowie Salzgitter und Energiekontor.