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Preisverfall und Projektverschiebungen: SMA Solar senkt Umsatz- und Ergebnisprognose

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Die SMA Solar Technology AG senkt ihre Umsatz- und Ergebnisprognose für 2018. Der Vorstand des Solartechnikkonzerns rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatz zwischen 800 Mio. € und 850 Mio. € (vormals: 900 Mio. € bis eine Mrd. €, geht aus einer Mitteilung hervor. Bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen im August hatte SMA Solar noch an der Prognose für das Gesamtjahr festgehalten.

Als Grund für die jetzige Prognosesenkung nennt SMA den nochmals deutlich beschleunigten Preisverfall sowie Projektverschiebungen infolge des Markteinbruchs in China.

Daneben kündigte der Vorstand strukturelle Anpassungen der SMA an. Entsprechende Maßnahmen sollen bis Ende des Jahres erarbeitet werden. Sie verursachten Einmalkosten, die das Ergebnis der SMA negativ beeinflussen. Der Vorstand geht daher für 2018 von einem ausgeglichenen bis leicht negativen Ebitda (nach Sondereffekten aus Restrukturierung) aus (vormals: Ebitda von 90 bis 110 Mio. €). Für 2019 rechnet der SMA Vorstand mit einem wachsenden Umsatz und einem positiven Ebitda.

„Die massive und unerwartete Kürzung der PV-Ausbauziele durch die chinesische Regierung hat zu enormen Überkapazitäten in der Modul- und Wechselrichter-Produktion in China geführt. In der Folge drängen die chinesischen Hersteller verstärkt auf die internationalen Märkte“, so SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. Das habe den ohnehin schon starken Preisverfall in allen Märkten und Segmenten noch einmal deutlich verschärft.

Mit Produktinnovationen dem Preisdruck im Komponentengeschäft begegnen

SMA beobachte in den vergangenen Wochen, dass Projektentwickler und Investoren die Umsetzung von PV-Projekten in Erwartung noch günstigerer Preise vermehrt ins kommende Jahr verschieben. Vor diesem Hintergrund verzeichne das Unternehmen aktuell einen unter den Erwartungen liegenden Auftragseingang.

Um SMA unter den veränderten Rahmenbedingungen schnell wieder in die Profitabilität zurückzuführen, habe der Vorstand beschlossen, die Strukturen des Unternehmens anzupassen. „Durch Produktinnovationen, die wir in den kommenden Monaten und 2019 in den wichtigsten Solarmärkten einführen, können wir dem zunehmenden Preisdruck im Komponentengeschäft begegnen. Unsere Kompetenz im Bereich des Energiemanagements sowie der Integration von Batteriespeichern trägt entscheidend dazu bei, langfristig in das margenstärkere System- und Dienstleistungsgeschäft vorzudringen. Mittelfristig werden wir darüber hinaus Strukturanpassungen vornehmen, um noch flexibler auf die marktspezifischen Veränderungen reagieren zu können“, so Urbon.

Urbon will schnell zur Profitabilität zurückkehren

Die geplanten Maßnahmen sollen bis Ende des Jahres verabschiedet werden. Sie betreffen u. a. die Reduzierung von Komplexität in den Bereichen Operations und Technology, die Auslagerung von Tätigkeiten sowie die weltweite Anpassung administrativer Bereiche.

Aufgrund ihrer bilanziellen Stärke und den Erfahrungen in der konsequenten Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen sei SMA gut gerüstet, um die Chancen der zu erwartenden Marktkonsolidierung zu nutzen und schnell zur Profitabilität zurückzukehren, meint der Vorstandssprecher.

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